Nachdem zwei Eilanträge gescheitert sind, wird der Fechenheimer Wald von den Einsatzkräften geräumt. Die Aktivisten vor Ort rufen den “Tag X” aus.
Im Fechenheimer Wald hat die Räumung des Gebiets durch Einsatzkräfte der Polizei begonnen. Die Polizei fordert alle noch im Waldstück befindlichen Menschen auf, den Bereich freiwillig zu verlassen, wie die Beamten am Mittwochmorgen mitteilten. Alle übrig gebliebenen Gegner des Ausbaus der A66 im Osten Frankfurts werden von den Einsatzkräften aus dem Wald gebracht.
Die Räumung hat den Angaben zufolge massive Auswirkungen auf den Verkehr. Die Autobahn ist für die Dauer des Einsatzes zwischen den Anschlussstellen Riederwald und Maintal-Dörnigheim für Autos komplett gesperrt. Zudem wird es im gesamten Bereich um das Teilstück des Fechenheimer Waldes zeitweise zu Verkehrssperrungen kommen.
Mit dem heutigen Rodungsbeginn haben die Aktivisten vor Ort den sogenannten “Tag X” ausgerufen, so heißt es in einer Mitteilung der Aktivisten. Über die Sozialen Medien rufen sie zur bundesweiten Unterstützung im Wald auf. “Wir sehen uns gezwungen, den Wald mit unseren Körpern zu verteidigen”, hieß es in der Erklärung. Die Autobahngesellschaft des Bundes will eigenen Angaben zufolge im Laufe des Tages mit der Rodung beginnen und “im Rahmen der vegetationsfreien Periode” bis 28. Februar fertig sein.
Abgelehenter Eilantrag macht Weg frei
Hintergrund der Räumung ist der geplante Ausbau des Riederwaldtunnels im Fechenheimer Wald. Am Dienstag hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof entschieden, dass die Teilrodung des Waldes im Zuge des Ausbaus der A66 vorgenommen werden kann, nachdem ein Eilantrag der Naturfreunde Deutschlands nach einem Aufschub abgelehnt wurde.
Für den Lückenschluss der A66 zwischen Hanau und Frankfurt am Main müssen etwa 2,5 Hektar Wald gerodet werden. Für die Streckenabschnitte im Bereich der Frankfurter Borsigallee und dem Abschnitt Tunnel Riederwald liegt bereits seit Jahren Baurecht vor. Ein Planfeststellungsbeschluss existiert seit 15 Jahren. Rund 1.000 Bäume sollen gefällt werden, 2031 soll der Ausbau fertiggestellt sein.
Gegen das Bauprojekt wird seit Jahren protestiert. Mit dem Lückenschluss soll die A66 mit der A661 verbunden werden. Das Gebiet, in dem gerodet werden soll, ist 230 Meter lang und bis zu 140 Meter breit. Seit September 2021 besetzen Umweltaktivisten den Wald. Teils leben sie dort in Baumhäusern. Das Verwaltungsgericht Frankfurt bestätigte zuletzt eine Allgemeinverfügung, die das Betreten der Fläche der geplanten Rodung verbietet.