Sucht man nach idyllischen Urlaubszielen, dann steht Bad Essen womöglich nicht an erster Stelle. Eine Reise dorthin lohnt jedoch – insbesondere für Fachwerk-Fans.

Nicht weit entfernt von Osnabrück liegt die kleine Stadt Bad Essen. Kennen Sie nicht? Das kann daran liegen, dass der Ort nur rund 15.000 Einwohner zählt. Doch von der Größe sollten sich Besucher nicht täuschen lassen. Denn ein Besuch lohnt in jedem Fall – vor allem für Fans von traditionellem Fachwerk.

Die Geschichte Bad Essens geht bis auf das Jahr 1075 zurück. Und das sieht man der Stadt auch an. Zahlreiche Fachwerkhäuser zieren den Ortskern, viele, kleine und vor allem verwinkelte Bauten säumen den Bereich rund um den Marktplatz. Vom Verein Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkhäuser, der regelmäßig Städte in seine Liste der Fachwerkstrasse aufnimmt, heißt es, Bad Essen verspreche „Entspannung pur“. Insbesondere für die gepflegten Fachwerkbauten wird die Kleinstadt gelobt.

Doch Bad Essen besticht nicht nur durch Fachwerk, auch an anderen Flecken lässt sich die Geschichte der Stadt und der Region hautnah erleben. Das Wahrzeichen des Ortes, die historische Wassermühle am südlichen Ortsausgang, stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist von Mai bis Oktober jeweils sonntags in Betrieb und kann besucht werden.

Aber auch das Hüseder Backhaus aus dem 18. Jahrhundert wirft an bestimmten Terminen den alten Steinofen an. Dann können dort Brote und Kuchen wie vor 200 Jahren gebacken werden. In der Harpenfelder Dorfschmiede hingegen können Besucher erleben, wie in Handarbeit Eisen bearbeitet wird.

Immer am letzten Wochenende im August (23. bis 25. August 2024) lädt die Stadt zum Historischen Markt ein. Dann tauchen Besucher „in die gute, alte Zeit ein“, wie es auf der Homepage der Organisatoren heißt. Und: Die Veranstaltung findet nicht irgendwo statt, sondern auf „dem schönsten Kirchplatz Norddeutschlands“, so die Verantwortlichen des Marktes.

Weiteres Highlight in Bad Essen: Das Schloss Ippenburg samt weitläufigem Anwesen. Nicht nur der Bau aus dem 14. Jahrhundert ist eine Reise wert, auch das Areal drumherum lohnt sich zu besuchen. Der Schlossgarten beheimatet zahlreiche Pflanzen, rund um das Schloss sind zudem Ausstellungen zu besuchen.

Und noch für eine weitere Attraktion ist Bad Essen bekannt: die Bad Essener Sole. Laut Angaben der Stadt liegt das Salz seit 220 Millionen Jahren in rund 800 Metern Tiefe. Dort wird es vor Umwelteinflüssen geschützt. Mit einem Mineralgehalt von 31,8 Prozent sei die Sole Europas mineralreichste Solequelle – und toppt damit sogar noch den Salzgehalt des Toten Meeres, das auf etwa 28 Prozent kommt.

Bad Essen ist von Bremen aus mit dem Auto in einer Stunde und 40 Minuten zu erreichen, von Hannover aus ist es mit eineinhalb Stunden nochmal etwas weniger Zeit, die Sie einplanen müssen. Auch Zugverbindungen führen in die Kleinstadt. Von Bremen und Hannover aus sind es jeweils rund zwei Stunden mit der Bahn.

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