Reisetipp in Niedersachsen

Das „nordische Rom“ ist ein Eldorado für Fachwerk-Fans


Aktualisiert am 12.12.2024 – 04:44 UhrLesedauer: 2 Min.

Fachwerkensemble in Goslar (Archivfoto): Viele der Häuser sind rund 500 Jahre alt. (Quelle: Copyright: xDreamstimexKrondaria/imago)

Nicht einhundert, nicht zweihundert – sondern etwa 1.500 Fachwerkhäuser verteilen sich über die kleine Stadt Goslar. Nicht nur deshalb gilt sie als Geheimtipp.

Das Bundesland Niedersachsen hat zahlreiche reizvolle Reiseziele zu bieten. Das Wattenmeer an der Nordseeküste, das Weserbergland, Großstädte, wie Hannover, Bremen und Braunschweig, aber eben auch die versteckten Perlen, die nicht sofort ganz oben in den Broschüren der Reiseführer zu finden sind. Ein Ort, der dazugehört und einen Ausflug wert ist, ist Goslar. Hier trifft Jahrhunderte alte Stadthistorie auf wunderschöne Natur. Vor allem Fans von Fachwerkgebäuden kommen in der rund 50.000 Einwohner zählenden Stadt auf ihre Kosten.

Während viele Städte in vergleichbarer Größe vielleicht ein, zwei Straßen und einen Marktplatz, gesäumt von historischen Gebäuden aufbieten können, sind es in Goslar stattliche 1.500 Fachwerkhäuser, die sich über den Ort verteilen. Viele der Gebäude blicken dabei auf eine rund 500 Jahre lange Historie zurück. Altstadt, Kaiserpfalz und das Erzbergwerk Rammelsberg gehören auch gerade deshalb zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Noch zu Zeiten des Mittelalters nannten die Menschen den Ort „nordisches Rom“ und das hatte einen einfachen Grund: Die Stadt galt als eines der Zentren des christlichen Glaubens. Mit 47 Kirchen, Klöstern und Kapellen war die Stadt quasi übersät mit Gotteshäusern. Bis heute prägen zahlreiche Kirchen das Stadtbild, auch wenn „nur“ noch fünf große Pfarrkirchen und ihre Türme über die Dächer Goslars ragen.

Knapp 300.000 Touristen besuchten Goslar im Jahr 2023, dabei dürfte es ihnen vor allem um eines gegangen sein: die historische Altstadt. Kunstvoll geschnitzte Fachwerkhäuser wechseln sich mit einer Vielzahl von Bürgerhäusern ab. Hinzu kommen das historische Rathaus aus der Zeit der Spätgotik (1430 bis 1500) und zahlreiche Gildehäuser. Zusammen ergeben sie ein Ensemble, das einzigartig ist in Deutschland.

Wer mehr über die Historie der Stadt erfahren möchte, hat dazu täglich im Rahmen einer Führung die Gelegenheit (Beginn jeweils 10.30 Uhr). 1.000 Schritte führen Besucher durch den Stadtkern, dabei erfahren Gäste reichlich Wissenswertes über den Ort, der bis 1253 als Residenzstadt deutscher Könige und Kaiser galt.

Eingebettet in das Mittelgebirge Harz, kommen auch Naturfans hier auf ihre Kosten. Im direkt angrenzenden Nationalpark Harz finden sich zahlreiche Naturdenkmäler, die definitiv einen Besuch wert sind. Dazu zählen unter anderem die Rabenklippe, die vor allem bei Wanderfreunden auf Anklang treffen dürfte. Aber auch die sogenannte Mausefalle, ein Granitgebilde ähnlich dem Erscheinungsbild einer Mausefalle, gehört zu den Highlights der Umgebung.

Goslars Geschichte, die stark durch ihren Status als Residenzstadt deutscher Könige und Kaiser geprägt ist, lässt sich sehr gut in der Kaiserpfalz nachvollziehen. Das Ensemble verschiedener Gebäude, welches bereits im 11. Jahrhundert Besucher faszinierte, gehört auch heute noch zu den Höhepunkten eines Goslar-Besuchs.

Von Braunschweig aus sind es gerade mal 45 Minuten mit dem Auto, die Fahrt führt über die Autobahn 36. Mit Start in Hannover sind es etwas mehr als eine Stunde. Der Weg führt über die A7.

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