Unterschätzte Gefahren

Auf Reisen: Diese Tiere treffen Sie mit Pech nur einmal im Leben

24.09.2024 – 14:15 UhrLesedauer: 3 Min.

Auch wenn sie eher friedlich wirken: Kühe sollten nicht unterschätzt werden. (Quelle: Tobias Hase/dpa/dpa-tmn/dpa-bilder)

Haie, Spinnen oder doch Schlangen? Vor einigen Tierarten fürchten sich Urlauber besonders: Eine Liste mit gefährlichen Tierbegegnungen gibt Einblicke.

Tierbegegnungen auf Reisen können fast schon magisch sein: Kühe in den Alpen, Elefanten auf Safari in Afrika oder beeindruckende Unterwasserwelten. Doch auf so manche Begegnung würde man lieber verzichten – denn es könnte die letzte sein. Erfahren Sie hier, welche Tiere als besonders gefährlich für Urlauber gelten und welches unscheinbare Geschöpf dabei an der Spitze steht.

In den Alpen sind Kühe im Sommer auf den Almen frei unterwegs. Oft begegnet man den Tieren beim Wandern, und in aller Regel schenken sie einem einen gelangweilten Blick und vielleicht noch ein „Muh“. In seltenen Fällen wird die Begegnung zwischen Tier und Tourist jedoch gefährlich. Diesen Sommer hat etwa eine Kuh in Tirol eine Wanderin angegriffen – die Frau hatte den Wanderweg verlassen und sich vier Kühen genähert, um sie zu fotografieren. Ein Tier stand auf, stieß die Frau und verletzte sie.

Vorsicht ist geboten, wenn Wanderer mit einem Hund unterwegs sind. Besonders in der Nähe von Herden kann es dann riskant werden. Mutterkühe verteidigen ihren Nachwuchs instinktiv vor vermeintlichen Bedrohungen. Immer wieder hat es solche Attacken gegeben – 2014 und 2017 wurden jeweils Wanderinnen dabei getötet.

Müssen Sie ohne Abgrenzung an den Tieren vorbei, achten Sie auf einige Verhaltensregeln: Seien Sie leise und vermeiden Sie außerordentlich schnelle Bewegungen. Am besten achten Sie auch auf die Körpersprache der Kühe – gesenkter Kopf, Scharren und Schnauben sind Alarmsignale. Dann rennen Sie im Idealfall nicht einfach weg, sondern machen sich groß und entfernen sich langsam, ohne dem Tier den Rücken zuzukehren.

Tödliche Bärenattacken sind selten, aber sie kommen vor: diesen Sommer erst wieder in Rumänien. Es war nicht der erste Todesfall dieser Art in dem Land. Immer wieder greifen Bären Wanderer, Hirten und Bauern an, dringen in Bauernhöfe ein und durchwühlen in Städten Mülltonnen nach Nahrung.

Auch in anderen Ländern mit Braunbärenpopulation kommt es gelegentlich zu Angriffen, in der Slowakei etwa. In Deutschland sind keine Bären in freier Wildbahn unterwegs.

Bären suchen normalerweise das Weite, wenn sie Menschen herannahen sehen. Problematisch ist, wenn sie ihre Scheu ablegen, etwa weil sie gefüttert wurden. Die Zahl der Todesfälle durch Bärenattacken ist im Vergleich zu denen durch andere Tiere aber gering.

Was man von Bären sagen kann, gilt auch für Haie. Viele Menschen haben Angst vor ihnen, dabei sind Angriffe selten. Doch wenn sie passieren, machen sie Schlagzeilen: Wie kürzlich, als eine deutsche Urlauberin rund 500 Kilometer südlich der Kanaren im Atlantik von einem Hai tödlich verletzt wurde. Angriffe von Haien auf Menschen seien in diesem Gebiet des Atlantischen Ozeans außergewöhnlich, schrieb die Digitalzeitung „Atlántico Hoy“.

Die Angst vor Haien ist nicht unberechtigt: Dennoch sind Angriffe enorm selten. (Quelle: IMAGO / OceanPhoto)

2023 gab es laut der US-Datenbank International Shark Attack File (Isaf) 14 tödliche Hai-Angriffe, davon waren zehn sogenannte „unprovozierte Angriffe“: in Australien (4), den USA (2), auf den Bahamas, Neukaledonien in der Südsee, Mexiko und in Ägypten.

Auch wenn jeder Todesfall tragisch ist: Gemessen daran, wie viele Menschen im Meer schwimmen, sei das Risiko eines Haiangriffs „extrem gering“, so die Isaf. Dennoch gab es 2023 immerhin zwölf unprovozierte Hai-Angriffe mehr als im Jahr davor. Dabei handelt es sich um Angriffe, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden.

Andere Tierarten sind laut Statistiken für viel mehr Todesfälle verantwortlich: Löwen, Krokodile, Nilpferde oder Elefanten zum Beispiel. Je nach Statistik sind diese Tiere für Hunderte bis Tausende Todesfälle im Jahr verantwortlich.

Mit Blick auf das Wasser sind Süßwasser-Schnecken wohl das gefährlichste Tier, wenn es um die Zahl von Todesfällen geht: Sie scheiden Parasiten ins Wasser aus, die bei Menschen die Erkrankung Schistosomiasis, auch Bilharziose genannt, auslösen können.

Dabei handelt es sich um eine sogenannte Wurmerkrankung. Bei Kontakt mit befallenem Gewässer bohren sich die Larven durch die Haut. Die Symptome des Befalls mit den Larven der Saugwürmer gehen von Hautausschlag, Fieber, Mattigkeit und Muskelschmerzen bis zu Organschäden und schlimmstenfalls dem Tod. Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Schistosomiasis.

Die Schnecken kommen vorwiegend in den Tropen und Subtropen und insbesondere in Afrika vor. Schätzungsweise rund 12.000 Menschen jährlich sterben laut Weltgesundheitsorganisation WHO an der Krankheit.

Klein, aber unter Umständen tödlich: die asiatische Tigermücke. (Quelle: IMAGO / blickwinkel)
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