Asylbewerber sticht Mann nieder

Attacke am Holocaust-Mahnmal: 19-Jähriger in U-Haft


Aktualisiert am 22.02.2025 – 21:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Das Holocaust-Mahnmal am Tag nach der Messerattacke: Der Verdächtige soll Asylbewerber gewesen sein. (Quelle: Paul Zinken)

Am Freitag verletzt ein Mann am Berliner Holocaust-Mahnmal einen spanischen Touristen mit einem Messer. Nun gibt es erste Informationen über den mutmaßlichen Täter und sein Tatmotiv. Er befindet sich in U-Haft.

Der Verdächtige, der am Freitagabend einen Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin mutmaßlich mit einem Messer verletzt haben soll, hat mit einem antisemitischen Motiv gehandelt. „Nach bisherigem Kenntnisstand, insbesondere aufgrund entsprechender Äußerungen des Beschuldigten gegenüber der Polizei, soll seit einigen Wochen der Plan in ihm gereift sein, Juden zu töten“, teilten die Berliner Polizei und die Staatsanwaltschaft am frühen Samstagnachmittag mit. Bei dem Angreifer handele es sich um einen Asylbewerber. Zuvor hatten die Deutsche Presseagentur (dpa), „Bild“ und „Stern“ berichtet.

Der Tatverdächtige sei ein 19 Jahre alter Flüchtling aus Syrien, so Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Der junge Mann sei 2023 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen. Sein Asylantrag sei anerkannt worden. Er habe sich zum Zeitpunkt der Tat legal in Deutschland aufgehalten. Der Wohnsitz des 19-Jährigen sei eine Flüchtlingsunterkunft in Leipzig.

Bei seiner Festnahme hätten die Ermittler im Rucksack des Syrers einen Gebetsteppich, einen Koran, einen Zettel mit Versen aus dem Koran, versehen mit dem gestrigen Datum, und die mutmaßliche Tatwaffe entdeckt. Das deute auf eine religiöse Motivation hin.

Der Verdächtige habe bei seiner mutmaßlich antisemitischen Tat am Freitagabend gegen 18 Uhr einen spanischen Touristen von hinten attackiert. Ob es sich bei dem Spanier wirklich um einen Juden handelt, ist jedoch aktuell unklar. Das Opfer habe bei der Attacke lebensbedrohliche Verletzungen erlitten. Es sei jedoch aufgrund des schnellen Eingreifens von Rettungskräften nicht mehr in Lebensgefahr.

Video | Mutmaßlicher Messerangriff am Holocaust-Mahnmal

Quelle: dpa

Noch am Freitagabend konnten Beamte den Verdächtigen am Tatort festnehmen. Etwa drei Stunden nach dem Übergriff im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals sei der Verdächtige auf die ermittelnden Polizisten zugelaufen. Laut der Behörden hatte er Blut an den Händen und an seiner Kleidung. Daraufhin hätten ihn Beamte festgenommen.

Der Vorfall am Freitagabend hatte einen großen Polizeieinsatz nach sich gezogen. Zahlreiche Einsatzkräfte sicherten den unmittelbaren Tatort an der Nordseite des Holocaust-Mahnmals nahe der US-amerikanischen Botschaft ab. Auch ein Polizeihubschrauber wurde angefordert.

Am Samstag wurde der Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen. Gegen den 19-jährigen Syrier wurde Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten Mordes erlassen, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Abend mitteilte.

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