Die Kapazitäten der Arztpraxen hängen von vielen Faktoren ab. Manche Tage sind erfahrungsgemäß besonders voll. Diese Tipps können hilfreich sein.

Sie sind erkältet und brauchen dringend eine Krankmeldung für Ihren Arbeitgeber? Ihre Beschwerden werden nicht besser und Sie möchten sich untersuchen lassen? Ein Arztbesuch ohne Termin kann eine Herausforderung sein: volle Wartezimmer, begrenzte Kapazitäten und lange Wartezeiten. Was Sie für Ihren nächsten Arztbesuch ohne Termin wissen sollten.

Zunächst sollten Sie prüfen, ob eine Behandlung am selbem Tag unvermeidbar ist. Dafür gibt es beispielsweise das Patientennavi, einen Service der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Dort werden Ihre Symptome abgefragt und anschließend erhalten Sie eine Einschätzung, ob Sie noch innerhalb der nächsten 24 Stunden einen ärztlichen Rat benötigen.

In dringenden Fällen oder wenn Sie eine Krankschreibung benötigen, ist ein sofortiger Arztbesuch unerlässlich. Verfügen Sie bereits über einen festen Hausarzt oder eine Hausärztin, können Sie über deren Website oder das Praxisschild herausfinden, ob es eine offene Sprechstunde gibt. Manche Praxen bieten auch Akut-, Infektions- oder Nachmittagssprechstunden für Berufstätige an. Sie können dort ohne Voranmeldung vorbeikommen.

Allerdings werde jeder, der sehr akute Beschwerden hat, auch ohne offene Sprechstunde sofort behandelt – etwa Patienten mit unspezifischen Brustschmerzen, so Dr. med. Sandra Blumenthal, eine der beiden Vorsitzenden des Hausärzteverbands Berlin und Brandenburg (BDA). Dabei handle es sich aber in der Regel um Notfälle, die möglicherweise auch direkt in die Notaufnahme gehören.

Laut BDA sei der Montag generell oft ein voller Tag in den Praxen. Viele Patienten entwickeln am Wochenende Beschwerden und wollen diese dann untersuchen lassen. Auch freitags sei erfahrungsgemäß mehr los, da vor dem Wochenende noch Klärungsbedarf besteht. Dennoch könne es auch an anderen Tagen großen Andrang geben. Das hänge laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein unter anderem von Faktoren wie Quartalsbeginn, Grippesaison und Impfzeiten ab.

Generell sei es empfehlenswert, den Arztbesuch nach Möglichkeit auf Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag zu legen, rät der Hausärzteverband. Hilfreich kann es ebenso sein, sich mit Verwandten oder Freunden auszutauschen, die dieselbe Praxis besuchen, um einerseits Erfahrungswerte über die Sprechstunden herauszufinden. Andererseits können Sie womöglich die Dringlichkeit Ihrer Symptome mit denen anderer vergleichen und somit besser einschätzen.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dass Sie auch ohne Termin bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin behandelt werden, rufen Sie am besten vorher an. Der Patientenservice der KBV bietet außerdem über die Hotline 116117 oder über den E-Termin-Service die Möglichkeit, nach freien Terminen am selben Tag zu suchen. So sparen Sie sich lange Wartezeiten.

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