Digital statt Plastik

Der Führerschein per App startet


04.03.2025 – 12:52 UhrLesedauer: 2 Min.

Startschuss für die digitale Fahrerlaubnis: Ab April kann die App den Führerschein ersetzen. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.)

Nach Papier und Plastik kommt jetzt die App: Der Führerschein wird digital. Ab April können Autofahrer ihr Dokument per Smartphone nachweisen. Alles Wichtige auf einen Blick.

Der digitale Führerschein kommt: Das Bundesverkehrsministerium, das Kraftfahrt-Bundesamt und die Bundesdruckerei haben gemeinsam eine App entwickelt, die den Führerschein aufs Smartphone bringt. Die Idee: Wer sein Handy dabeihat, kann die Plastikkarte künftig zu Hause lassen. In einer Testphase soll die App in Deutschland bereits als amtlicher Nachweis gelten.

Mit dem Herunterladen ist es allerdings nicht getan. Wer den digitalen Führerschein nutzen will, muss seine Identität nachweisen. Voraussetzung ist ein neuer Personalausweis mit eingeschalteter eID-Funktion. Wer sie noch nicht aktiviert hat, kann das nachträglich tun. Wichtig: Ohne deutsche Staatsangehörigkeit und ohne deutschen Führerschein bleibt die Plastikkarte Pflicht.

Der digitale Führerschein hat praktische Vorteile: Wer sein Portemonnaie vergisst, hat das Dokument trotzdem dabei. Außerdem kann die Plastikkarte sicher verwahrt werden und geht nicht verloren. Ein weiterer Vorteil: Der digitale Führerschein kann bei einem schweren Verkehrsverstoß nicht sofort von der Polizei eingezogen werden. Ein späterer Entzug ist zwar möglich, aber bis dahin bleibt Zeit, sich juristisch beraten zu lassen.

Doch einige Fragen bleiben: Wird der digitale Führerschein auch im Ausland anerkannt? Akzeptieren Mietwagenfirmen und Autovermieter die App? Und was passiert, wenn der Handyakku leer ist? Sicher ist: Einen vollständigen Ersatz für die Plastikkarte wird es vorerst nicht geben – auch weil niemand gezwungen werden kann, ein Smartphone zu besitzen.

Bereits 2021 kündigte der damalige Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) eine Führerschein-App an. Sie sollte es ermöglichen, das Dokument jederzeit auf dem Handy mitzuführen. Doch die Umsetzung scheiterte: Kurz nach dem Start musste die App wegen technischer Probleme zurückgezogen werden – und verschwand daraufhin vollständig.

Nun folgt der zweite Anlauf. Ob die App diesmal hält, was sie verspricht, dürfte sich nicht im Ministerium entscheiden, sondern im Alltag der Autofahrer.

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