Kritik an den Forderungen aus der CDU wurde nun auch von der Flüchtlingsrechtsorganisation Pro Asyl laut: „Die CDU läutet den Wahlkampf mit unseriösen und populistischen Abschiebungsforderungen ein“, sagte die rechtspolitische Sprecherin von Pro Asyl, Wiebke Judith, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Insbesondere Linnemanns Vorschläge stießen bei Pro Asyl auf Ablehung. „Solche Forderungen passen zwar auf Wahlplakate, halten aber einer rechtlichen Prüfung nicht stand“, sagte Judith. „Gerade, wenn es um Abschiebungen in Staaten geht, wo Folter oder unmenschliche Lebensbedingungen drohen, steht das internationale Recht dem klar entgegen.“

Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), rief in einer Pressemitteilung zum Jahreswechsel dazu auf, das Miteinander in Deutschland nicht fremdenfeindlicher, sondern „fremdenfreundlicher“ zu gestalten. Er warnte davor, dass der Hass die Oberhand gewinnt. Zugleich mahnte der Bischof zu mehr Wachsamkeit gegenüber Fremdenhass. „Migrantinnen und Migranten in unserer Mitte haben seit dem Anschlag in Magdeburg Angst, angegriffen zu werden, und trauen sich in diesen Tagen nicht aus dem Haus. Dieser neuen Gewalt müssen wir entgegentreten“, sagte Kramer.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sagte in seiner Neujahrsansprache mit Blick auf die „Schreckensnacht“ von Magdeburg: „Wir sind kein Land des Gegeneinanders, auch nicht des Aneinander-vorbei. Sondern ein Land des Miteinanders.“

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