Newsblog zum mutmaßlichen Anschlag
Wohnung des Tatverdächtigen offenbar durchsucht
Aktualisiert am 13.02.2025 – 18:44 UhrLesedauer: 7 Min.
Ein Auto hat in München eine Menschengruppe erfasst. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Was bislang bekannt ist.
Ein Mann fährt gegen 10.30 Uhr am Münchner Stiglmaierplatz mit einem Auto in eine Personengruppe. Zum Zeitpunkt des Vorfalls findet dort eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt. Mindestens 30 Personen werden verletzt, teilweise schwer. t-online berichtet hier im Newsblog über den Stand der Ermittlungen.
18.14 Uhr: Die Polizei in München geht derzeit von 30 Verletzten aus, teilt sie am frühen Abend mit. Außerdem habe der Tatverdächtige, ein 24-jähriger Afghane, nach jetzigem Erkenntnisstand zum Tatzeitpunkt über einen gültigen Aufenthaltstitel verfügt. Er sei aus Ermittlungsverfahren polizeibekannt, „in denen er aufgrund seiner vorherigen Tätigkeit als Ladendetektiv als Zeuge geführt wurde“, heißt es.
Die Spurensicherungsmaßnahmen dauerten laut Polizei noch an, weshalb auch der Tatort nach wie vor abgesperrt sei. Die Vorführung des Tatverdächtigen beim Ermittlungsrichter stehe derzeit noch aus. Beim Einsatz am Donnerstag seien rund 300 Polizeibeamte im Dienst gewesen.
18.13 Uhr: Sänger Pietro Lombardi hat sein Konzert für Donnerstagabend in der Olympiahalle abgesagt. „Ich bin traurig und ich bin extrem wütend“, sagt Lombardi in einem Instagram-Beitrag, während er in der leeren Halle sitzt. Es sollte das große Finale der Tour werden, die Bühne sei bereits aufgebaut gewesen. „Ich habe mich mit meinem Team und allen Verantwortlichen entschieden, das Konzert heute nicht zu spielen. Ich finde es nicht passend, jetzt hier auf Party zu machen, währenddessen Familien um das Leben ihrer Kinder bangen und eine große Trauer in München herrscht.“
17.03 Uhr: Die bayerische AfD fordert den Rücktritt von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Söder sei „auch für diesen Terroranschlag politisch verantwortlich“, sagte Landtagsfraktionschefin Katrin Ebner-Steiner. „Weil er nicht in der Lage ist, unsere Sicherheit zu gewährleisten.“ Auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU) solle zurücktreten.
17 Uhr: Der afghanische Kulturverein Farhang aus München hat sich entschieden von dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Demonstration in der Landeshauptstadt distanziert und sein Entsetzen ausgedrückt. „Das ist barbarisch, das ist unmenschlich“, sagte der Vorsitzende Mohammad Imran Sediqi der Deutschen Presse-Agentur.
„Solche Menschen gehören nicht nach Deutschland. Die sind eine Gefahr für ganz Deutschland und auch für die afghanische Community.“
16.43 Uhr: Ermittler haben die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Solln durchsucht, in dem der 24 Jahre alte Afghane gewohnt haben soll. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft äußerten sich zunächst auf Anfrage nicht.
16.42 Uhr: Die Erzdiözese München und Freising hat für Betroffene nach dem Großeinsatz in der Münchner Innenstadt ein Krisentelefon eingerichtet. Melden könnten sich Betroffene, Angehörige und Augenzeugen unter der Telefonnummer 0800/111 0 222 oder beim Krisendienst Psychiatrie Oberbayern unter 0800/655 3000.
16.26 Uhr: Um weitere Hinweise zu sammeln, auch zu einer möglichen islamistischen Motivation des Täters, richtet das Landeskriminalamt eine Hotline ein. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 0800 300 00 60 melden.
Außerdem können relevante Bilddateien oder Videos in einem Internetportal hochgeladen werden.
16.03 Uhr: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat den Krisenstab der Stadt einberufen. „Es ist immer noch schwer, Worte zu finden, an diesem fürchterlichen Tag. Die ganze Stadt steht unter Schock“, wird Reiter am Nachmittag von seinem Büro zitiert.
„Trotzdem müssen wir die Dinge tun, die jetzt wichtig sind. Wir arbeiten daran, allen Betroffenen einen möglichst niederschwelligen Kontakt zu den verschiedenen Hilfsangeboten der Stadt anzubieten und die Angebote zu koordinieren.“
Deshalb habe er heute den Krisenstab der Stadt einberufen. Am Nachmittag findet die erste Sitzung statt.