Ein Schnitt beim Gemüseschneiden oder ein Kratzer bei der Gartenarbeit ist schnell passiert. Eine gute Wundversorgung beugt Komplikationen vor.
Kleine Alltagsverletzungen sind keine Seltenheit. Schnell hat man sich eine Schnittwunde, einen Kratzer oder eine leichte Brandverletzung zugezogen. Eine hygienische Wundversorgung unterstützt die rasche Heilung und beugt Entzündungen vor. Worauf es bei Pflaster, Verband und Wunddesinfektion besonders ankommt.
Kleinere Schnitte, Schürfwunden und auch kleine Brandblasen heilen in der Regel komplikationslos innerhalb weniger Tage von selbst aus. Eine gründliche Wundversorgung ist dennoch unverzichtbar. Sie beugt nicht nur Entzündungen durch Verschmutzungen vor, sondern senkt auch das Narbenrisiko.
Im Rahmen des Heilungsprozesses ist es nicht ungewöhnlich, dass die Wunde zur Krustenbildung Wundsekret absondert und juckt. Aufmerksam werden sollten Sie, wenn die Verletzung plötzlich warm wird, anschwillt, gerötet ist und sich Eiter (weißliches Sekret) bildet. Dann sollten Sie einen Hautarzt oder eine Hautärztin aufsuchen und die entzündete Wunde fachgerecht behandeln lassen. Das gilt auch für größere Wunden (tief, großflächig oder klaffend) sowie Wunden, die nicht aufhören zu bluten oder stark verschmutzt sind. Auch Verletzungen in der Nähe der Augen sollten Sie immer ärztlich versorgen lassen.
Verletzte Haut sollte so wenig wie möglich gereizt werden. Ein Pflaster schützt die Wunde vor Fremdstoffen, Reibung, Stößen und Druck. Auch Kratzen sollte tabu sein – selbst dann, wenn die heilende Wunde juckt. Wer kratzt, reißt nicht nur den Wundschorf ab und riskiert neue Verletzungen und Narben. Über die Finger können zudem Keime in die Wunde gelangen und eine Entzündung verursachen. Es gilt: Je länger eine Wunde offen ist, desto größer ist das Risiko für eine Infektion.
Für kleine Schnitt- und Schürfwunden können Sie die Fünf-Schritte-Anleitung befolgen:
1. Reinigen Sie die Wunde.
2. Desinfizieren Sie die Wunde.
3. Versorgen Sie die Wunde mit einer Wundsalbe.
4. Schützen Sie die Wunde mit einem Pflaster.
5. Wechseln Sie den Wundschutz regelmäßig.
Für die Erstversorgung sollten Sie kleinere Wunden zuerst mit kühlem, klarem Wasser reinigen. Kaltes Wasser lindert den Schmerz und hemmt die Blutung. Die anschließende Wunddesinfektion mit einem speziellen Wunddesinfektionsmittel (sollte in keiner Hausapotheke fehlen) tötet mögliche Keime ab. Eine dünn aufgetragene Wundschutzsalbe hält die Haut feucht, was die Heilung unterstützt, und bildet einen natürlichen Schutzfilm. Außerdem wirken Wundsalben antiseptisch.
Um die Wunde vor äußeren Einflüssen zu schützen, verwenden Sie ein Pflaster. Kleben Sie dieses nicht zu stramm auf die Haut, damit Luft an die Wunde gelangen kann und unnötige Reibung vermieden wird. Auch wird so das Risiko gesenkt, dass sich das Wundsekret mit dem Mulleinsatz des Wundpflasters verklebt und beim Pflasterwechsel abgerissen wird. Wechseln Sie das Pflaster mindestens einmal pro Tag und wiederholen Sie auch die Desinfektion sowie das Auftragen der Wundsalbe. Ist das Pflaster verschmutzt oder nass, wechseln Sie es sofort. Eine gute Wundversorgung ist das A und O für die Wundheilung.
Kleine Brandwunden versorgen – so geht’s
Kleinflächige Verbrennungen, wie sie leicht am Backofen oder beim Bügeln entstehen, sollten Sie im ersten Schritt kühlen. Lassen Sie einige Minuten kaltes Wasser über die Verbrennung laufen. Dann decken Sie die Wunde keimfrei ab. Hierfür können Sie ein Wundtuch (Verbandtuch) nutzen. Dieses umwickeln Sie anschließend locker mit einer Mullbinde.
Verbandtücher und Pflaster mit Metallbeschichtung sind für Schnitte und Kratzer ebenso empfehlenswert wie für Brandverletzungen. Die Beschichtung verhindert, dass Wunde und Verbandtuch miteinander verkleben. Verbandtücher und Pflaster mit Metallbeschichtung sind nicht Bestandteil eines Verbandkastens, können aber vorsorglich in der Apotheke gekauft werden. Bei sehr kleinen Verbrennungen reicht in der Regel das Kühlen der Haut mit Wasser aus. Wichtig: Bildet sich eine Brandblase, sollten Sie diese auf keinen Fall öffnen, da sonst Keime in die Wunde gelangen können.
Nach einem Tierbiss, aber auch, wenn Schmutz in die Wunde gelangt ist – etwa bei der Gartenarbeit – raten Experten, den Tetanus-Schutz zu überprüfen und sich beim Arzt gegebenenfalls eine Auffrischungsimpfung gegen Wundstarrkrampf verabreichen zu lassen.