Tödliche Terrorattacke im Elsass
Tatverdächtiger rief „Allahu Akbar“ – Weitere Personen in Gewahrsam
Aktualisiert am 23.02.2025 – 11:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Im Osten Frankreichs geht ein Terrorist auf Polizisten los. Ein Passant versucht einzugreifen und wird von dem Angreifer getötet.
Im elsässischen Mulhouse hat ein Mann mehrere Personen angegriffen und dabei einen Mann getötet. Der Vorfall ereignete sich am Nachmittag in der Stadt nahe der Grenze zu Baden-Württemberg. Der Angreifer habe dabei „Allahu Akbar“ gerufen. Bei dem Getöteten handelt es sich um einen Passanten, der nach ersten Angaben von Ermittlern eingreifen wollte. Sieben Personen erlitten Verletzungen. Bei der Tatwaffe soll es sich um ein Messer handeln.
Festgenommen wurde ein ausreisepflichtiger Algerier, der sich laut dem Minister täglich bei der Polizei hätte melden müssen, dies am Samstag aber nicht getan hatte. Laut der Nachrichtenagentur AFP soll der Mann jedoch in einer Kartei zur Terrorismusprävention gelistet sein. Frankreich habe mehrfach versucht, den wegen Terrorverherrlichung verurteilten Mann außer Landes zu bringen.
Algerien habe den eigenen Staatsbürger, der 2014 irregulär nach Frankreich eingereist war, aber nicht zurückgenommen. Retailleau forderte nach dem mutmaßlichen Terroranschlag Konsequenzen. Gefährliche ausreisepflichtige Menschen will er künftig nicht nur zeitlich befristet, sondern bis zur Abschiebung in Haft halten.
Am Sonntag sind zudem drei weitere Menschen in Polizeigewahrsam gekommen, teilte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft mit. Details zu den Menschen nannte die Behörde nicht. Auch der mutmaßliche Täter sei weiterhin in Gewahrsam.
Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau hatte am Abend einige Details der Tat präzisiert. Der Täter soll demnach mehrere Angestellte des Rathauses, die für die Parkplatzüberwachung zuständig sind, angegriffen haben. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hatte zunächst von Polizisten gesprochen.
Ob der getötete Passant wie von den Ermittlern dargestellt eingeschritten sei oder sich zufällig in der Bahn des Angreifers befunden habe, sei noch unklar, sagte Retailleau. Bei dem Opfer handle sich um einen 69-jährigen Portugiesen. Der Minister gab zudem bekannt, dass sich keiner der Verletzten in Lebensgefahr befinde.
Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen wegen Tötung und versuchter Tötung mit Terrorbezug. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und befindet sich in Polizeigewahrsam. Retailleau zufolge war der Täter mit einem Messer und einem Schraubenzieher bewaffnet gewesen.
Staatschef Macron sagte in einem Videostatement: „Es gibt angesichts der Äußerung des Terroristen also keinen Zweifel an einer islamistischen Terrortat.“ Der Familie des Opfers spreche er sein Beileid aus. Zugleich sagte Macron, er und die Regierung seien entschlossen, weiterhin darauf hinzuarbeiten, den Terrorismus in Frankreich auszuradieren.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder terroristische Anschläge in Frankreich, was das Land weiterhin in Alarmbereitschaft hält.
Bürgermeisterin Michèle Lutz schrieb auf Facebook: „Der Horror hat unsere Stadt ergriffen.“ Den Opfern und ihren Angehörigen sprach sie ihr Mitgefühl aus.