Prozessbeginn in Aachen

Ex-Pfleger soll auch in Köln Patienten geschädigt haben


24.03.2025 – 10:46 UhrLesedauer: 1 Min.

Ein Pfleger im Seniorenheim (Symbolbild): In Aachen wird ein 44-jähriger Pfleger wegen Mord aus niederen Beweggründen angeklagt. (Quelle: IMAGO/Ute Grabowsky/photothek.de/imago-images-bilder)

Ein ehemaliger Krankenpfleger steht in Aachen wegen mutmaßlicher Taten gegen Patienten vor Gericht. Spuren deuten nun auch auf Vorfälle in Kölner Kliniken hin.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Mord aus niedrigen Beweggründen, verübt durch heimliche Injektionen starker Medikamente – teilweise an Patienten, die kurz vor der Entlassung standen. Doch der Fall könnte noch größere Kreise ziehen, insbesondere nach Köln.

Denn wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, war der 44-jährige Pfleger über Jahre hinweg auch in Köln beschäftigt – unter anderem von 2014 bis 2020 in den städtischen Kliniken in Merheim. Schon 2019 habe eine Pflegeschülerin anonym Hinweise auf nicht verordnete Medikamentengaben gegeben, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Zeitung. Die Klinik trennte sich später einvernehmlich von dem Mitarbeiter. Jetzt ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft.

Die eigens eingerichtete Mordkommission „Fluss“ hat mehr als 100 Patientenakten aus Würselen beschlagnahmt. Jetzt rücken auch Kölner Krankenakten in den Fokus. Dass ein möglicher Serientäter so lange auch in Köln arbeiten konnte, wirft neue Fragen auf.

Insgesamt muss sich der Pfleger für 43 Taten an 26 Patienten verantworten, darunter neun Morde und 34 Mordversuche. Der Prozess vor dem Landgericht Aachen ist auf mindestens 15 Verhandlungstage angesetzt. Zwei medizinische Sachverständige sollen zur Wirkung der verabreichten Medikamente Stellung nehmen. Ob die Fälle in Köln ebenfalls juristisch aufgearbeitet werden, ist derzeit offen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen