Zu Fuß über die Alpen
Auf die sanfte Tour: Wanderung vom Tegernsee bis nach Italien
31.03.2025 – 13:41 UhrLesedauer: 3 Min.
Der Frühling steht vor der Tür, und viele Wanderer suchen nach einer neuen Herausforderung. Diese Alpenüberquerung ist ein Highlight für normal geübte Wanderer.
Wanderfans haben rund um München zahlreiche Möglichkeiten, die hiesige Bergwelt zu erkunden. Wer seine körperliche Fitness über mehrere Tage testen und dabei bis nach Italien wandern will, sollte unbedingt diese Alpenüberquerung ausprobieren.
Ausgangspunkt für die Wanderung ist der Tegernsee. Da das Ziel der Alpenüberquerung in Italien liegt, empfiehlt sich die Anreise mit dem ÖPNV. Vom Münchner Hauptbahnhof aus ist der Startpunkt binnen einer Stunde mit der Bahn bequem erreichbar. Vom Tegernsee aus kann man die sechs- oder siebentägige Route an zwei verschiedenen Startpunkten beginnen. Wanderer, die sich für die längere Variante entscheiden, beginnen die Alpenüberquerung in Gmund am Tegernsee. Von hier geht es rund 19 Kilometer zu Fuß bis zur Gemeinde Kreuth im oberbayerischen Miesbach. Wer sich dieses Stück samt Übernachtung sparen möchte, kann auch vom Tegernsee mit dem Bus nach Kreuth fahren.
Vom Wildbad Kreuth geht es dann über die Blauberge zum Achensee in Tirol. Die Wanderung nach Achenkirch ist die konditionell anspruchsvollste Etappe dieser Alpenüberquerung. Auf einer Strecke von 17 Kilometern überwinden Wanderer 850 Höhenmeter und können einen ersten Blick von der Landesgrenze auf den Alpenhauptkamm werfen. Für diesen Abschnitt sollte man rund sechs Stunden Wegzeit einberechnen.
Die dritte Etappe ist deutlich entspannter und geht von Achkirchen bis nach Maurach am Achensee. Auf der Strecke entlang des größten Tiroler Sees bieten sich unzählige Bademöglichkeiten. Wer ein wenig schummeln und seinen Beinen eine Pause gönnen will, kann die Tour auch mit dem Schiff beginnen oder beenden. Für diesen Teil der Wanderung ist eine Strecke von 13,5 Kilometern vorgesehen. In rund vier Stunden werden hier etwa 200 Höhenmeter überwunden.
Den Übergang von den nördlichen Kalkalpen in die Zentralalpen schaffen Wanderer auf der vierten Etappe der Alpenüberquerung. Hier geht es von Maurach am Achensee nach Hochfügen. Auf der 13 Kilometer langen Strecke haben Wanderer nicht nur das erste Mal 2.000 Meter Seehöhe, sondern auch einen traumhaften Ausblick. Während der rund vierstündigen Wanderung samt 450 Höhenmetern gibt es in der Landschaft ringsherum Zirben und Almrosen zu bewundern.
Auf der fünften Etappe der Alpenüberquerung geht es von Hochfügen nach Mayrhofen. Der Pfad schlängelt sich hoch über dem Zillertal vorbei an historischen Almdörfern, Gletschermoränen und eiszeitlichen Lacken. Elf Kilometer ist die Strecke lang. Innerhalb von rund fünf Stunden werden dabei 900 Höhenmeter überwunden.
Auf der sechsten, der vorletzten Etappe, überqueren die Wanderer den Alpenhauptkamm. Von Mayrhofen geht es nach Pfitsch. Auf der 13 Kilometer langen Route wandert man vom Schlegeissee entlang an Bächen und Wasserfällen bis zum Pfitscherjoch. Der Abstieg erfolgt über weite Wiesen hinunter ins Südtiroler Pfitschertal. Für diesen Teil der Wanderung sollte man viereinhalb Stunden Wegzeit für 500 Höhenmeter beim Aufstieg einplanen.
Fast geschafft: Nach rund 86 Kilometern Fußmarsch stehen den Wanderern bei der letzten und siebten Etappe noch einmal 20 Kilometer bevor. Durch das Pfitschertal geht es vorbei an urigen Bergbauernhöfen und Dörfern in die Alpenstadt Sterzing. Dies ist die nördlichste Stadt Italiens, auf Italienisch heißt sie Vipiteno. Nach fünfeinhalb Stunden und 150 Höhenmetern können Wanderer hier ihre gelungene Alpenüberquerung feiern. Wer möchte, kann noch einen Ausflug in die Stadt Bozen dranhängen – entweder zu Fuß oder mit dem Zug. Von dort aus kommt man mit dem Zug zurück nach München.
Die Alpenüberquerung vom Tegernsee nach Sterzing verläuft auf leichten bis mittelschweren Wegen, weshalb sie für normal geübte Wanderer problemlos zu bewältigen ist. Sie ist somit eine gute Alternative zu bekannten und schwereren Routen, wie die von Oberstdorf (Allgäu) nach Meran oder die von München nach Venedig.
Die einzelnen Etappen sind bei dieser Alpenüberquerung so gewählt, dass sie nicht allzu lang sind und nie mehr als 900 Höhenmeter überwunden werden müssen.