Keine Zeit für Familie

Tennis-Ass Zverev: „Was wir machen, ist völliger Wahnsinn“

16.11.2024 – 07:21 UhrLesedauer: 2 Min.

Alexander Zverev bei den ATP-Finals in Turin: Der Hamburger kritisiert die hohe Belastung der Tennisprofis. (Quelle: IMAGO/Fabrizio Carabelli)

Alexander Zverev kritisiert die lange Saison im Tennis – fast das ganze Jahr über reisen die Profis um die Welt. Der Hamburger sehnt sich nach mehr Zeit für Privates.

Elf Monate pro Jahr als Tennisprofi unterwegs sein? Für Alexander Zverev ist das zu viel. „Was wir hier gerade machen mit unserer Tour, ist der völlige Wahnsinn“, sagte der 27 Jahre alte Hamburger, der bei den ATP Finals in Turin das Halbfinale erreicht hat. „Vielleicht sehen das andere Spieler anders, aber ich glaube, dass vieles in die falsche Richtung gelaufen ist in den letzten paar Jahren.“

Vielleicht sei es für die Fans toll, so viel Tennis schauen zu können, für die Sportler sei die Belastung allerdings zu hoch. „Wir sind ja überall auf der Welt – elf Monate lang. Ich habe dieses Jahr, glaube ich, nicht mehr als drei Tage am Stück zu Hause verbracht“, sagte Zverev.

Der Hamburger möchte sich mehr um sein Privatleben kümmern: „Für mich ist ein Tag Pause, wenn ich zu Hause in meinem eigenen Bett schlafe, Zeit mit meiner Tochter verbringe und bei meinen Hunden bin. Das ist für mich ein freier Tag, den ich genießen kann.“ Im Gegensatz dazu empfinde er einen spielfreien Tag, den er beispielsweise mit langen Anfahrten zum Training in Shanghai verbringe, nicht als freien Tag.

Zverevs Saison endet spätestens am Sonntag, auf die Endrunde im Davis-Cup in der kommenden Woche verzichtet er. Weihnachten verbringt der 27-Jährige bereits mit der Vorbereitung auf das neue Tennisjahr: Er werde dieses Jahr schon am 19. Dezember nach Australien fliegen, wo er vom 27. Dezember an mit dem deutschen Team beim United Cup antritt. „Wir haben keinen einzigen Feiertag mehr frei mit der Familie“, klagte Zverev.

Sein Lösungsvorschlag: „Saudi-Arabien muss in den Kalender aufgenommen werden, damit die Saison kürzer wird.“ Mit dem Geld aus dem umstrittenen Königreich könne die Tour mehrere Lizenzen für Turniere zurückkaufen und wieder selbst organisieren.

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