In den Niederlanden

Hepatitis-Gefahr durch Blaubeeren: Hersteller ruft Produkt zurück


Aktualisiert am 15.01.2025 – 07:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Gefrorene Blaubeeren: Wie der Erreger in das Produkt kam, ist nicht bekannt. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

In den Niederlanden sind viele Fälle von Hepatitis A gemeldet worden. Die Patienten hatten zuvor gefrorene Blaubeeren konsumiert.

In den Niederlanden herrscht derzeit Alarmstimmung: Hunderte Menschen könnten sich mit Hepatitis A infiziert haben, nachdem sie gefrorene Blaubeeren konsumiert haben. Das berichtet das Newsportal AD.nl. Die Blaubeeren stammen aus Polen und wurden in Kilo-Packungen bei der Supermarktkette Albert Heijn verkauft. Betroffen seien Packungen mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 14. April 2026 und auch einige frühere Daten.

Das niederländische Institut für Volksgesundheit und Umwelt (RIVM) berichtet, dass bereits zwölf Menschen schwer erkrankt sind und medizinische Hilfe benötigen. Zwei von ihnen befinden sich sogar im Krankenhaus. „Bei einer Probeentnahme der niederländischen Behörde für Lebensmittelsicherheit NVWA wurde Hepatitis A in diesem Produkt nachgewiesen“, erklärt Albert Heijn in einer Stellungnahme. „Aus Vorsicht nehmen wir alle betroffenen Produkte gefrorener Blaubeeren aus dem Sortiment.“

Laut Albert Heijn betrifft dies ausschließlich die gefrorenen Blaubeeren (hier können Sie ein Bild des Produkts sehen). Andere Produkte wie Beerenmischungen mit Himbeeren oder Erdbeeren sowie kleinere Verpackungen seien nicht betroffen, da diese von anderen Lieferanten stammen.

Albert Heijn bittet seine Kunden dringend, die betroffenen Produkte nicht zu verzehren und sie in eine Filiale zurückzubringen. „Bei Rückgabe des Produkts erhalten die Kunden den Kaufpreis erstattet“, so die Supermarktkette auf ihrer Webseite.

Bereits seit Oktober 2024 gingen beim RIVM Meldungen über Hepatitis-A-Fälle ein, welche nach Untersuchungen auf die Blaubeeren zurückgeführt werden konnten. Insgesamt sind dem RIVM zwölf Fälle bekannt, bei denen Patienten nach dem Verzehr der Beeren ernsthaft erkrankt sind. Eelco Franz vom RIVM betont: „Aber nicht jeder wird ernsthaft krank. Hepatitis A verläuft meist relativ mild, sodass wahrscheinlich viel mehr Menschen infiziert sein könnten.“

Das Hepatitis-A-Virus hat eine lange Inkubationszeit, was bedeutet, dass es Wochen dauern kann, bis Symptome auftreten. Das deutsche Robert Koch-Institut erklärt: „Die Übertragung erfolgt fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion, entweder im Rahmen enger Personenkontakte, zum Beispiel im Kindergarten oder im gemeinsamen Haushalt oder bei Sexualkontakten, vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), sowie durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände.“

Das RIVM schätzt daher, dass „hunderte Menschen“ betroffen sein könnten. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, leichtes Fieber, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit sowie eine gelbliche Hautfarbe oder gelbes Augenweiß. Auch dunkel gefärbter Urin und heller Stuhlgang können Anzeichen sein.

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