Nicht nur Auftrieb im politischen Wettkampf verspricht man sich durch den Bruder im Geiste in Washington. Der soll auch die aus Sicht der AfD schlimmste drohende Maßnahme verhindern: den Start eines AfD-Verbotsverfahrens in Deutschland.
„Wenn sich die USA für den Erhalt der Meinungsfreiheit und die Lösung des Migrationsproblems einsetzt, ist das zu begrüßen“, sagt Beatrix von Storch am Montag t-online. Auch sie sitzt für die AfD im außenpolitischen Ausschuss im Bundestag und hat gute Verbindungen in Trumps MAGA-Bewegung („Make America Great Again“) hinein. Die AfD stehe zur transatlantischen Partnerschaft und dafür, „dass wir eine gemeinsame Strategie zum Erhalt unserer christlichen und freiheitlichen Werte und dem Schutz unserer nationalen Grenze mit den Amerikanern entwickeln“.
Der außenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Markus Frohnmaier, sagt im Gespräch mit t-online zwar: „Ein souveränes Deutschland duldet keine Einmischung in seine inneren Angelegenheiten.“ Ebenso klar sei aber auch: Wenn EU-Staaten durch „massenhafte Migration, islamistischen Expansionismus, internationale Terrornetzwerke und den Verlust rechtsstaatlicher Standards in der Substanz bedroht“ würden, betreffe das auch den Partner USA – und zwar unmittelbar. Verständlich also sei die angemahnte Kurskorrektur aus den USA. „Es liegt in deutschem Interesse, ein verlässlicher, souveräner Partner auf Augenhöhe zu sein.“
In den sozialen Medien fällt der Beifall von AfD-Politikern wie gewohnt lauter und die Kritik an der EU wesentlich schärfer aus. So schreibt Maximilian Krah – einst Spitzenkandidat der Partei für die EU-Wahl, jetzt Abgeordneter im Bundestag – auf der Plattform X: Die USA nutzten ihr ganzes außenpolitisches Gewicht, „um Europa vor seinen linksliberalen Eliten zu schützen, die im kollektiven Selbsthass die demographischen, kulturellen, ökonomischen wie politisch (sic) Grundlagen unserer Zivilisation zerstören“.
Auch der Bundestagsabgeordnete und Verteidigungspolitiker Hannes Gnauck frohlockt: „Beeindruckend“ sei der Blick, den die neue US-Sicherheitsstrategie auf Europa habe. „Die alten Eliten der Europäischen Union haben abgewirtschaftet“, so Gnauck. Die Zukunft gehöre den patriotischen Parteien, einem Europa der souveränen Nationen. „Die Zukunft gehört uns.“
