Aktien für die Rente? Auf jeden Fall! Und mit ein paar Tricks erhöhen Sie die Rendite kräftig.

Aktien für die Altersvorsorge – das ist eine verdammt gute Idee! Und langsam, aber sicher setzt sich diese Erkenntnis auch bei unseren Politikern durch. Auch wenn gerade nicht klar ist, ob das Rentenpaket inklusive Generationenkapital – besser bekannt als Aktienrente – nach dem Ampel-Aus noch verabschiedet wird oder sich dann eine neue Regierung des Themas annimmt.

Das Gleiche gilt auch für ein staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot. Das sollte es eigentlich ab 2026 geben. Aber viele Deutsche sind ohnehin längst selbst aktiv geworden und haben einen Fonds- oder ETF-Sparplan abgeschlossen. Wunderbar! Sie gehören hoffentlich auch dazu.

Falls nicht, sollten Sie darüber nachdenken. Denn es spricht viel für diese Form des langfristigen Vermögensaufbaus, auch und vor allem für die Altersvorsorge. Aktien bieten bei breiter Risikostreuung langfristig eine Rente von durchschnittlich sechs bis acht Prozent pro Jahr – allen Turbulenzen, Korrekturen und Crashs zum Trotz.

Für die Risikostreuung sorgen Fonds und börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz: ETFs). Mit einem monatlichen Sparplan automatisieren Sie Ihre Geldanlage, bleiben aber maximal flexibel. Die Sparrate können Sie jederzeit nach oben oder unten anpassen oder auch aussetzen. Außerdem können Sie Anteile verkaufen, wenn Sie mal Geld brauchen.

Besser lassen Sie den Sparplan aber stur laufen, am besten über viele Jahre und Jahrzehnte. Das zeigt die Sparplan-Statistik des Fondsverbands BVI. Diese Statistik zitiere ich immer mal wieder. Sie motiviert übrigens auch mich, meine ETF-Sparpläne laufen und laufen und laufen zu lassen. Denn es lohnt sich! Wenn Sie in den vergangenen zehn Jahren Monat für Monat 100 Euro in einen global investierenden Aktienfonds gespart hätten, insgesamt also 12.000 Euro, dann hätten diese Anteile per Ende September einen Wert von 17.455 Euro gehabt. Nicht schlecht, oder? Das entspricht übrigens einer durchschnittlichen Rendite von 7,3 Prozent pro Jahr.

(Quelle: Michel Passin)

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch „Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien“ im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

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Auf Sicht von 20 Jahren hätte die Rendite sogar bei 7,5 Prozent gelegen. Aus 24.000 Euro wären stolze 54.248 Euro geworden. Das ist Vermögensaufbau. Und wenn Sie den Faktor Zeit noch extremer für sich arbeiten lassen und 30 Jahre lang sparen würden, dann kommt sogar ein kleines Vermögen zusammen. Aus 36.000 Euro wären gigantische 114.196 Euro geworden – und das, obwohl die Rendite über diesen Zeitraum „nur“ bei 6,8 Prozent gelegen hätte.

Wie immer bei einer solchen Statistik gilt: Es gibt Fonds und ETFs, die besser abschneiden, und natürlich auch welche, die schlechter abschneiden. Aber die Statistik zeigt sehr deutlich: Es lohnt sich, auch schon mit vergleichsweise geringen Summen loszulegen. Stellen Sie sich nur vor, Sie hätten 200 oder 300 Euro pro Monat gespart! Oder sogar noch mehr.

Persönlich würde ich immer einen ETF wählen. Denn die wenigsten Fondsmanager schlagen ihren Vergleichsindex, und schon gar nicht dauerhaft. Es gibt aber auch viele Anlegerinnen und Anleger, die aktiv gemanagte Fonds bevorzugen. Das ist Geschmackssache. Ganz im Gegenteil zu der Frage, wie die Dividenden, also die Gewinnausschüttungen der Unternehmen, verwendet werden. Da sollten Sie, wenn Sie langfristig Vermögen aufbauen wollen, unbedingt thesaurierende Fonds und ETFs wählen. Bei diesen Fonds werden die Dividenden automatisch wieder angelegt und zünden einen richtigen Renditeturbo.

Natürlich freuen wir uns, wenn die Dividenden auf dem Konto landen, wir sie ausgeben oder eben selbst wieder anlegen können. Sinnvoller ist es aber, auch das zu automatisieren, finde ich. Deshalb: Thesaurierend statt ausschüttend! Die Wahl haben wir eigentlich bei den großen, bekannten Indizes als ETF-Anleger fast immer.

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Es ist eine Art Zinseszinseffekt, wenn wir die Ausschüttungen reinvestieren. Wie groß der sein kann, zeigt ein Blick auf den Deutschen Aktienindex (Dax). Unser heimisches Börsenbarometer ist nämlich ein Sonderling. Der Dax, den Sie auf vielen Webseiten, in der Tageszeitung oder auf der Anzeigentafel an der Frankfurter Börse sehen, ist ein Performance-Index. Das bedeutet: Rein rechnerisch werden die Dividenden reinvestiert.

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