Bekannt für rassistischen „Abschiebe-Song“

Diese Agentur macht jetzt den AfD-Wahlkampf


26.11.2024 – 14:20 UhrLesedauer: 2 Min.

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel (Archivbild): Laut Medienberichten steht die Werbeagentur für den kommenden Bundestagswahlkampf fest. (Quelle: IPON/imago-images-bilder)

Die AfD hat wohl eine Agentur für den kommenden Bundestagswahlkampf gefunden. Es gibt Verbindungen zur Identitären Bewegung.

Die AfD engagiert offenbar die rechte Medienagentur Tannwald für den Wahlkampf zur kommenden Bundestagswahl. Das berichtet „tagesschau.de“ unter Berufung auf Informationen des ARD-Hauptstadtstudios. Die Agentur hatte diesen Sommer mit ihrer Version des Partyhits „Hey, was geht ab“ für Schlagzeilen gesorgt.

Im umgedichteten Text „Hey, was geht ab“ heißt es stattdessen „Hey, das geht ab, wir schieben sie alle ab“. In einem dazu erstellten KI-Video ist eine tanzende, blonde Flugzeug-Crew zu sehen und als Fluggäste steigen Personen ein, die offenbar einen Migrationshintergrund haben sollen. Der Song bekam zusätzliche Aufmerksamkeit, als er bei der AfD-Wahlparty nach der Landtagswahl in Brandenburg gesungen wurde und Videos davon geteilt wurden.

Wie „tageschau.de“ schreibt, soll Tannwald nun den Zuschlag für kommende Social-Media-Kampagne der AfD bekommen haben. Auf ihrem Instagram-Account brüstet sich Tannwald schon im September mit einem kommenden Herzensprojekt. Als weitere Agentur soll laut „tagesschau.de“ Republic Relations den Bundestagswahlkampf verantworten.

Republic Relations war schon für den letzten Bundestagswahlkampf der AfD verantwortlich. Wie „tagesschau.de“ schreibt, steht der neue Slogan bereits fest und wird im Dezember bei der Vorstellung von Alice Weidel als Spitzenkandidatin präsentiert.

Tannwald Media wurde von dem Rechtsextremisten Alexander Kleine gegründet. Kleine war lange führendes Mitglied der Identitären Bewegung (IB), moderierte für sie ein YouTube-Format und rief zu Spenden auf. Die IB ist gesichert rechtsextrem.

Weidel hatte in den vergangenen Wochen versucht, der AfD ein gemäßigteres Image zu verpassen und bezeichnete das Wahlkampfprogramm der AfD etwa in einem Interview mit dem Magazin CATO als „nicht rechts“. Die Wahl für Tannwald ist aus dieser Perspektive überraschend: Neben dem KI-Video sorgte die Medienagentur etwa mit einem Online-Spiel für Aufmerksamkeit, in dem es darum geht, abzuschieben und Regenbogenflaggen durch Deutschlandflaggen zu ersetzen.

Die AfD-Chefin und designierte Kanzlerkandidatin wollte die Beauftragung der Agentur am Dienstag weder bestätigen noch dementieren. „Die Verträge sind noch nicht unterschrieben. Bis dahin geben wir keine Namen raus“, sagte sie t-online. Fest stehe, dass die AfD mit „unterschiedlichen Agenturen“ zusammenarbeiten werde – „für den Online-Bereich, für den Straßenwahlkampf und so weiter“.

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