AfD setzt Höhenflug fort
Merz kassiert nächsten Umfrage-Tiefschlag
09.12.2025 – 15:47 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Mehrheit der Deutschen traut keiner großen Partei die Lösung der drängenden Probleme zu. Davon profitiert vor allem eine Partei.
Die AfD hat laut dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer zum achten Mal in Folge den höchsten Wählerzuspruch unter den Parteien erhalten. Das geht aus einer Erhebung hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL durchgeführt hat.
Laut der Umfrage würden 26 Prozent der Befragten der AfD ihre Stimme geben, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Union kommt auf 24 Prozent und verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt. Beobachter führen das auf interne Streitigkeiten rund um das geplante Rentenpaket zurück.
Die SPD bleibt stabil bei 14 Prozent. Auch die übrigen Parteien halten ihre Werte: Die Grünen liegen bei 12 Prozent, die Linke bei 11 Prozent. FDP und BSW kommen jeweils auf 3 Prozent. 7 Prozent würden für andere Parteien stimmen. Der Anteil der Nichtwählerinnen, Nichtwähler und Unentschlossenen liegt derzeit bei 26 Prozent – deutlich über dem Niveau der letzten Bundestagswahl.
Die Frage nach der politischen Problemlösungskompetenz beantworteten 54 Prozent der Befragten mit „keine der großen Parteien“. Die höchsten Einzelwerte erreichen CDU/CSU mit 15 Prozent und die AfD mit 13 Prozent. Die SPD kommt auf 6 Prozent, Grüne und Linke jeweils auf 5 Prozent.
Kanzler Friedrich Merz (CDU), der durch innerparteiliche Konflikte um die Rentenreform unter Druck steht, bleibt in den persönlichen Zustimmungswerten weit abgeschlagen. 76 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit unzufrieden, nur 22 Prozent äußerten sich zufrieden. Damit hat Merz schlechtere Werte als sein Vorgänger Olaf Scholz. Dessen schlechtester Wert lag bei 29 Prozent Zustimmung.
Auch Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) und Außenminister Johann Wadephul (CDU) verlieren weiter an Zustimmung. Im Politikerranking von Forsa rutschte Wadephul um vier Ränge ab auf Platz vier ab. Bas verlor fünf Ränge und liegt nun auf Platz 10. Merz rutschte um drei Ränge und liegt nun auf dem neunten.
Auch in den eigenen Reihen ist die Unterstützung für Merz brüchig: Zwar zeigen sich 61 Prozent der Unionsanhänger zufrieden mit ihrem Kanzler, 39 Prozent jedoch nicht. Besonders kritisch bewerten Anhänger anderer Parteien Merz‘ Arbeit – darunter nur 3 Prozent Zustimmung aus dem AfD-Lager und 4 Prozent bei der Linken.
Inhaltlich stand die Rentendebatte zuletzt stark im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Laut Umfrage halten 34 Prozent das Rentensystem für eines der wichtigsten politischen Themen. Häufiger genannt wurde nur der Krieg in der Ukraine mit 43 Prozent. Weitere Themen sind die Arbeit der Regierung (23 Prozent), die wirtschaftliche Lage (22 Prozent) sowie internationale und sicherheitspolitische Fragen wie die US-Politik (11 Prozent), Klima (11), Rechtsradikalismus und AfD (10), Wehrdienst (8), Migration (7) und der Nahostkonflikt (6 Prozent).
Trotz weiterhin pessimistischer Einschätzungen zum Konjunkturverlauf zeigen sich leichte Veränderungen in der Erwartung: 16 Prozent der Befragten rechnen mit einer wirtschaftlichen Verbesserung – ein Anstieg um zwei Prozentpunkte zur Vorwoche. 61 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus, 21 Prozent erwarten keine Veränderung.












