Fehlerhafte Diagnose

Ärzte halten Krebs für Grippe – und schicken Kind wieder nach Hause


17.01.2025 – 13:55 UhrLesedauer: 2 Min.

Bei der kleinen Gracie wurde Leukämie diagnostiziert: Die Organisation Candlelighters sammelt Spenden für sie. (Quelle: Candlelighters)

In einer britischen Notaufnahme kam es zu einer verheerenden Fehldiagnose: Ärzte verwechselten bei einem kleinen Mädchen Grippe mit Krebs. Wenig später schrie das Kind vor Schmerzen.

Im Januar 2023 kam die kleine Gracie McHugh ins Krankenhaus. Die Eltern der Zweijährigen aus dem britischen Halifax waren so besorgt, dass sie ihre Tochter in die Notaufnahme brachten. Sie zeigte grippeähnliche Symptome. Die Ärzte schöpften keinen Verdacht, dass etwas Schwerwiegenderes vorliegen könnte – und schickten Gracie wieder nach Hause.

Doch ihr Zustand verschlechterte sich rapide. Wenig später konnte Gracie nicht mehr gehen und bekam einen besorgniserregenden Ausschlag. Nachdem ihre Tochter vor Schmerzen zu schreien begonnen hatte, brachten die Eltern das Kind erneut ins Krankenhaus, erzählten sie nun in der britischen „Daily Mail“.

Ein Bluttest brachte die verheerende Diagnose: Leukämie. Ein „totaler Schock“ für die gesamte Familie. Nur wenige Tage vor der Blutkrebsdiagnose hatte die Zweijährige noch fröhlich gespielt und getanzt.

Nach einer Bluttransfusion wurde Gracie in ein anderes Krankenhaus verlegt, wo sie zehn Tage lang einer intensiven Chemotherapie unterzogen wurde und Steroide bekam. In einer Physiotherapie musste sie wieder laufen lernen. „Es war eine so dunkle Zeit, als Gracie die Diagnose bekam. Zum Glück war sie zu jung, um zu verstehen, was los war“, erinnert sich ihre Mutter Helen.

Seitdem befindet sich Gracie in Behandlung, die durch die britische Krebsforschung finanziert wird. Die klinische Studie namens „Altogether-1“ erforscht neue Ansätze bei der Behandlung von Leukämie bei Kindern.

Im kommenden März soll die Behandlung abgeschlossen werden. Aber bei Gracie wurde Osteopenie – Vorstufe der Osteoporose oder Knochenschwund – diagnostiziert. Insbesondere die Beine des kleinen Mädchens sind geschwächt. Dennoch ist ihre Mutter guter Dinge: „Das Ende ist jetzt in Sicht, da Gracies Behandlung bald abgeschlossen ist, und wir haben in diesem Jahr so viel, worauf wir uns freuen können.“

Sie hofft, eine besondere Reise für Gracie buchen zu können, wenn es ihr wieder gut genug geht. Unterstützung bekommt die sechsköpfige Familie von der Organisation Candlelighters. 2.800 britische Pfund (rund 3.300 Euro) kamen bislang an Spenden zusammen. „Vom ersten Tag an, als Gracie die Diagnose erhielt, waren die Candlelighters in den dunkelsten Zeiten für uns da. In den ersten Wochen, als wir uns so verängstigt und verloren fühlten, waren sie immer da, um uns emotionalen Beistand zu leisten und uns eine Schulter zum Ausweinen zu bieten. Die Unterstützung, die sie bieten, ist endlos und sie sind immer eine tröstende Präsenz auf der Station“, dankte die gerührte Mutter den Helfern.

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