Niedrige Nachfrage

Umsatzrückgang: Preisschlacht bei Milka-Schokolade


Aktualisiert am 02.12.2025 – 20:24 UhrLesedauer: 2 Min.

Milka-Schokolade: Hersteller Mondelez kämpft gegen niedrige Nachfrage. (Quelle: IMAGO/Oliver Kaelke/DeFodi Images/imago)

Milka-Hersteller Mondelez kämpft mit sinkenden Absatzzahlen. Derzeit gibt es vielerorts hohe Rabatte – doch auch neue Diskussionen.

Die lila Kuh hat es dieser Tage schwer. Noch immer zählt Milka zu den bekanntesten Schokoladenmarken in Deutschland – doch zuletzt hagelte es Kritik. Erst stiegen die Preise mit Verweis auf gestiegene Rohstoffkosten, dann wurden die Packungen kleiner – und der Preis weiter erhöht. Für viele Verbraucher war das zu viel. Sie wählten Milka im Sommer zur „dreistesten Werbelüge des Jahres“ – beim „Goldenen Windbeutel“, verliehen von der Verbraucherorganisation Foodwatch.

Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, steckt der Milka-Hersteller Mondelez in einem schwierigen Geschäftsjahr. In Europa verzeichnete der Konzern zuletzt zwar ein Umsatzplus von rund elf Prozent. Das lag jedoch fast ausschließlich an höheren Preisen. Gleichzeitig sank der Absatz um 7,5 Prozent – deutlich stärker als in anderen Regionen.

Der Griff zu Schokolade ist seltener geworden – laut Handelsexperten teils zugunsten anderer Süßwaren wie Gummibärchen und Fruchtgummi. Haribo und Katjes profitieren.

Die großen Handelsketten reagieren nun mit Rabattaktionen – insbesondere bei Milka. So waren einzelne Sorten in den vergangenen Wochen in vielen Filialen stark reduziert, teils um mehr als 50 Prozent: Bei Penny kosteten die 90-Gramm-Tafeln zuletzt nur einen Euro – mit App sogar nur 79 Cent. Auch bei Rewe und Edeka locken Sonderaktionen: Gutschriften per App oder 40 Prozent Rabatt auf größere Tafeln. Kaufland reduzierte vorübergehend um mehr als die Hälfte.

Der Grund für diese Preisoffensiven liegt laut „Wirtschaftswoche“ nicht nur in der sinkenden Nachfrage, auch der Hersteller möchte das Geschäftsjahr mithilfe von Rabattaktionen möglichst gut abschließen.

Offiziell legt der Handel die Verkaufspreise fest – doch Industrie und Händler besprechen gemeinsam, wann und wie Rabattaktionen laufen. Laut Branchenangaben müssen dafür frühzeitig ausreichend Produkte verfügbar sein. Zudem gibt es sogenannte Werbekostenzuschüsse – daran beteiligt sich auch die Industrie.

Derzeit läuft aber offenbar eine Preisdiskussion zwischen Hersteller und Handel, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet: Denn trotz bereits hoher Preise möchte die Industrie offenbar nochmals rund 20 Prozent aufschlagen. Begründet wird das mit gestiegenen Kosten für Verpackung und Löhne. Gleichzeitig sind zentrale Rohstoffe wie Milch und Zucker derzeit vergleichsweise günstig, die Produktion läuft vielerorts automatisiert.

Falls sich Hersteller und Händler nicht einigen, könnten einzelne Produkte zeitweise aus den Regalen verschwinden. Auch das ist im Handel nicht neu – Edeka-Händler hatten beispielsweise Produkte des Mars-Konzerns aus dem Sortiment genommen, weil sie dessen Preispolitik nicht mittragen wollten.

Aktie.
Die mobile Version verlassen