Monatelang tat sich wenig – nun legt die Stadt einen ehrgeizigen Zeitplan für den Abriss der Carolabrücke vor. Im Sommer soll die Elbe wieder frei sein für die Schifffahrt.

Dresden will den Abriss der einsturzgefährdeten Carolabrücke noch in diesem Jahr abschließen. Am Dienstag präsentierte die Stadt einen „ambitionierten Zeitplan“: In drei Phasen soll das Bauwerk zurückgebaut werden. Die Kosten könnten bis zu 18 Millionen Euro betragen.

Bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen, werden in den kommenden Tagen Drohnen über die Abrissstelle geschickt. Damit soll ausgeschlossen werden, dass sich im Umkreis der Carolabrücke weitere Blindgänger befinden.

Anschließend starten die Sicherungsmaßnahmen: Um unkontrollierte Einstürze in die Elbe zu verhindern, wird die Brücke mit Hilfskonstruktionen stabilisiert. Auch die ins Wasser ragenden Reste der bereits zerstörten Brückenbereiche werden gesichert. Diese Arbeiten sollen in etwa neun Wochen abgeschlossen sein.

Wenn alles nach Plan läuft, beginnt im Juni die Demontage der noch stehenden Mittelteile der Brücke. Diese sollen mit Pontons (schwimmenden Plattformen) abtransportiert und an Land zerlegt werden.

Die Stadt tue alles dafür, um den Schiffsverkehr auf der Bundeswasserstraße Elbe so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, sagte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Schließlich gelte es auch, den freien Zugang Tschechiens zu den Seehäfen gemäß dem Staatsvertrag zu gewährleisten.



Ein sehr großes Risiko bei diesen Arbeiten ist immer wieder der Wasserstand der Elbe.


Simone Prüfer, Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts


Ob der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden kann, hängt allerdings auch von natürlichen Faktoren ab. „Ein sehr großes Risiko bei diesen Arbeiten ist immer wieder der Wasserstand der Elbe“, betonte Simone Prüfer, Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts. Auch starke Strömung könne die Arbeiten ausbremsen.

Nach dem Abtransport der Brückenteile aus der Elbe sollen die landseitigen Abschnitte auf der Neustädter und Altstädter Seite abgerissen werden. Damit wäre der Abriss voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen.

Die Vertragsverhandlungen mit der Firma Hentschke Bau sind noch nicht abgeschlossen. Die Stadt rechnet mit Kosten von bis zu 18 Millionen Euro für den aufwändigen Abriss.

Dresden hofft dabei auf finanzielle Unterstützung des Bundes, da die Arbeiten auch die Bundeswasserstraße Elbe betreffen. Bislang habe der Bund auf entsprechende Briefe aus Dresden allerdings noch nicht reagiert.

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