Wer schon einmal in der Röhre eines MRT lag, der weiß, wie laut das Gerät dröhnt. Doch woher kommen die Geräusche? Was Patienten wissen sollten.
Ein Dröhnen durchzieht den Raum, in dem eine große, röhrenförmige Maschine steht. Ein Patient liegt darin, ruhig und still – keine einfache Aufgabe, denn die lauten Klopfgeräusche des Magnetresonanztomografen (MRT) sind allgegenwärtig. Aber wodurch werden diese Geräusche erzeugt? Und wie funktioniert eigentlich das Scannen? Hier finden Sie die Antworten.
Die Magnetresonanztomografie, auch als Kernspintomografie bezeichnet, ist eine hochentwickelte Technik zur Untersuchung des menschlichen Körpers. Anders als beim Röntgen kommt hierbei keine Strahlung zum Einsatz. Stattdessen arbeiten MRT-Geräte mit starken Magnetfeldern und Radiowellen. Diese Technologie nutzt die Tatsache aus, dass der menschliche Körper größtenteils aus Wasser besteht. Wasser wiederum setzt sich aus Wasserstoff- und Sauerstoffatomen zusammen – und genau hier setzt das MRT an.
Im Inneren des Geräts wird um den Körper ein starkes Magnetfeld erzeugt. Dieses bewirkt, dass sich die positiv geladenen Kerne der Wasserstoffatome im Körper in eine Richtung ausrichten, ähnlich wie winzige Kompassnadeln. Im nächsten Schritt werden Radiowellen auf diese Atome gerichtet. Die Atome nehmen diese Energie auf und geraten in Schwingung – sie werden aus ihrer gleichmäßigen Ausrichtung herausgedrängt.
Sobald das Gerät die Radiowellen wieder ausschaltet, kehren die Atomkerne in ihre ursprüngliche Position zurück und geben dabei die zuvor aufgenommene Energie ab. Spezielle Antennen messen diese Energieabgabe – je nach Gewebeart unterschiedlich schnell und intensiv – was schließlich zu einem detaillierten Bild des untersuchten Bereichs führt.
Doch bevor es in die Röhre geht, müssen Patienten einige Vorbereitungen treffen: Sie werden gebeten, alle metallhaltigen Gegenstände wie Schmuck, Uhren oder Brillen abzulegen, da diese das starke Magnetfeld beeinflussen können.
Manchmal wird zusätzlich ein Kontrastmittel injiziert, um bestimmte Strukturen wie Blutgefäße oder Entzündungen besser sichtbar zu machen. Dann wird der Patient durch eine Öffnung in eine etwa 60 bis 80 Zentimeter breite Röhre geschoben. Es ist wichtig, während der Aufnahme so ruhig wie möglich zu liegen, damit die Bilder nicht verwackeln. Manche Untersuchungen dauern nur wenige Minuten, andere können bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen.
Im Anschluss erstellt ein Computer präzise 3D-Bilder der untersuchten Bereiche. Diese Aufnahmen werden von einem Radiologen ausgewertet, der die Ergebnisse an den behandelnden Arzt weiterleitet.
Bei einem MRT werden in sehr schneller Abfolge Magnetfelder (sogenannte Gradienten) und Radiowellen an- und wieder ausgeschaltet. Dieses Schalten verursacht die lauten Klopf- und Brummgeräusche. In der Regel erhalten Patienten Ohrstöpsel oder Kopfhörer, um die Lautstärke zu reduzieren.
Neuere MRT-Scanner verfügen über bestimmte Programme, die eine deutlich leisere Untersuchung bei einer leicht verlängerten Untersuchungszeit sowie etwas verringerter Bildqualität zulassen. Die Lautstärke des typischen „Klopfen und Wummerns“ wird dabei um 20 bis 30 Prozent gesenkt.
Für viele Menschen kann dieser enge Raum beklemmend sein – besonders für jene mit Klaustrophobie (mehr dazu hier). Daher bekommen Patienten meist einen Notfallknopf in die Hand. In schweren Fällen kann auch ein Beruhigungsmittel gegeben werden.