Frauen, die besonders früh in die Wechseljahre kommen, könnten ein erhöhtes Risiko für bösartige Tumore haben. Das haben britische Forscher herausgefunden.

Die Wechseljahre – auch Menopause genannt – markieren den Zeitpunkt der letzten Monatsblutung einer Frau und damit das Ende der Fruchtbarkeit. Im Durchschnitt geschieht dies im Alter von 52 Jahren – es gibt jedoch große Abweichungen.

Bei Frauen, die verfrüht in die Wechseljahre kommen, kann sich der früh einsetzende Hormonmangel negativ auf die Gesundheit auswirken. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass sie ein erhöhtes Risiko aufweisen, an Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken. Offenbar zählt hier auch Krebs dazu, wie eine neue Studie aus Großbritannien zeigt.

Forscher der University of Cambridge und Kollegen von der University of Exeter haben Daten von mehr als 100.000 postmenopausalen Frauen analysiert. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Sie entdeckten demnach neun Gene, die die Fruchtbarkeitsphase stark beeinflussten und zum früheren Verlust der Eizellen führten – fünf Gene davon waren bisher unbekannt. Frauen mit solchen Genvariationen erlebten ihre Wechseljahre früher als der Durchschnitt. Besonders auffällig war das Gen ZNF518A: Mutationen hier führten dazu, dass die Betroffenen etwa 5,6 Jahre früher in die Menopause gelangten.

Hinzu kam: Einige Genvarianten führten zu einer Anhäufung von Mutationen in anderen Geweben und erhöhten somit das Risiko bestimmter Krebsarten. Konkret hatten die betroffenen Frauen ein bis zu sechsmal höheres Risiko, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken.

Die untersuchten Genvarianten kämen in der Bevölkerung nur selten vor. Ihr Einfluss auf die Wechseljahre sei jedoch sehr groß, betonen die Autoren der Studie. Sie raten Frauen – besonders denen mit verfrühter Menopause – regelmäßig zur Krebsvorsorge zu gehen.

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