Sicherheit, Demonstrationen und Prominenz

So läuft die Karlspreis-Verleihung in Aachen

Aktualisiert am 29.05.2025 – 11:02 UhrLesedauer: 3 Min.

Vergrößern des Bildes

Eine Statue von Kaiser Karl der Große auf dem Karlsbrunnen vor dem historischen Rathaus der Stadt (Archivbild): Hier wird traditionell der Karlspreis der Stadt Aachen verliehen. (Quelle: Roberto Pfeil)

Ursula von der Leyen wird 2025 mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch. Rund um Dom und Rathaus gibt es Proteste.

Am Himmelfahrts-Donnerstag, 29. Mai, wird ab 11 Uhr der Internationale Karlspreises 2025 an Ursula von der Leyen verliehen. Damit würdigt das Karlspreisdirektorium die Präsidentin der Europäischen Kommission als „das Gesicht Europas“ in einer Zeit großer Herausforderungen.

Sibylle Keupen, Aachens Oberbürgermeisterin, betonte bei der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträgerin, von der Leyen stehe exemplarisch für ein starkes, geeintes Europa und sei eine herausragende Führungspersönlichkeit, die die Union visionär, mutig und mit Entschlossenheit durch Krisen wie den russischen Angriffskrieg und den wachsenden Populismus in Europa führt. Die Auszeichnung soll sie ausdrücklich darin bestärken, Europa als Wertegemeinschaft und als bedeutende Kraft in der globalen Politik zu vertreten

Die Verleihung wird von zahlreichen Protesten begleitet. Verschiedene Aachener Bündnisse, darunter Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie das Antikriegsbündnis, kritisieren insbesondere von der Leyens Rolle bei der geplanten Aufrüstung der EU, ihre Migrationspolitik und den Umgang mit dem europäischen Green Deal.

Dem Aufruf des Antikriegsbündnisses zur Kundgebung am Elisenbrunnen sind rund 80 Gegendemonstranten gefolgt. Özlem Demirel, Europaabgeordnete der Linken, kritisiert in ihrer Rede scharf Ursula von der Leyens Politik. Die EU werde unter der Karlspreis-Trägerin zur militärischen Union. Sie habe keine Ehrung verdient, sondern vor allem Kritik. Sie kritisiert ebenso die militarisierte Politik des Westens. Der solle die Hände von der Ukraine und Palästina lassen. Diplomatie und soziale Gerechtigkeit sei wichtig. Dafür stehe die Preisträgerin nicht. Deswegen sei man gegen die Ehrung und die Politik von der Leyens.

Parallel zur offiziellen Preisverleihung findet eine symbolische „Gegen-Karlspreisverleihung“ statt, bei der der Journalist Patrik Baab ausgezeichnet wird.

Im Bereich des Rathauses und rund um den Markt gibt es Zugangskontrollen, für die ein gültiger Ausweis bereitgehalten werden sollte. Mehrere Hundert Polizisten und Spezialkräfte sind im Einsatz, um die Sicherheit der zahlreichen prominenten Gäste und der Öffentlichkeit zu gewährleisten.

Aktie.
Die mobile Version verlassen