Eine weitere Schmerzursache in der Schulter ist die Schleimbeutelentzündung, Bursitis genannt. Eine Schleimbeutelentzündung führt zu einer Schwellung in der Schulter, welche zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Gelenk führt. Ein entzündeter Schleimbeutel ist Teil des Schulterengpass-Syndroms. Stürze auf die Schulter sowie eine Überlastung des Schultergelenks können den Schleimbeutel entzünden, ebenso ungünstige Körperhaltungen, etwa langes Arbeiten über Kopf. Auch Bakterien können sehr selten, zum Beispiel nach Injektionen, ursächlich sein.
„Entlastung, die Einnahme von Schmerzmitteln sowie Kühlung helfen gegen die Schwellung, wenn sie nicht bakteriell bedingt ist“, sagt Kasten. „Sind Bakterien nachweisbar, sollte der Schleimbeutel operativ entfernt werden und es kommen Antibiotika zum Einsatz. Dies ist aber ein sehr seltener Befund.
Entzündet sich der Schleimbeutel durch eine knöcherne Enge immer wieder, kann Kortison unter Umständen in Kombination mit Hyaluronsäure in den Schleimbeutel injiziert werden. Hilft das nicht, wird der Schleimbeutel und der Knochensporn in der Regel minimalinvasiv operativ entfernt.“
Kalkablagerungen in der Schulter sind ebenfalls eine mögliche Ursache, wenn das Armheben schmerzt. Die Kalkschulter, medizinisch Tendinosis calcarea genannt, betrifft häufig die sogenannte Supraspinatussehne. Diese gehört zum Supraspinatusmuskel, welcher von der Schulterblattrückseite zum Oberarm verläuft und für das Abspreizen des Arms zuständig ist. Die Verkalkungen können Entzündungsreaktionen, Schleimbeutelreizungen sowie Verengungen hervorrufen, welche wiederum das Impingement-Syndrom begünstigen.
„Verkalkungen in der Schulter kommen recht häufig vor“, sagt Kasten. „Allerdings verursachen sie nicht bei jedem Beschwerden. Hilfreich ist eine Zertrümmerung des Kalks mithilfe von hochenergetischen Stoßwellen oder eine operative Entfernung des Kalks.“
Da Schmerzen in der Schulter, beziehungsweise Schmerzen beim Armheben so viele verschiedene Auslöser haben können, sollten Betroffene laut dem Experten einen Arzt aufsuchen, wenn die Beschwerden über sechs Wochen – trotz Einnahme von zum Beispiel 400 Milligramm Ibuprofen morgens, mittags und abends über fünf Tage (Kontraindikationen beachten!) – nicht abklingen, schlimmer werden oder immer wieder auftreten.
„Abhängig von der diagnostizierten Ursache ergänzen in der Regel Bewegungsübungen die Therapie der Schmerzen. Solche Übungen können Sie sich zum Beispiel auf unserer Webseite anschauen und nachmachen.“
Rasch zu einem Orthopäden sollte man laut dem Experten gehen, wenn die Schulterschmerzen die Folge eines Unfalls sind, die Schulter Anzeichen einer Entzündung zeigt – beispielsweise Rötung, Schwellung und Überwärmung –, Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Lähmung mit den Schulterschmerzen auftreten oder sich der Arm nicht mehr richtig bewegen lässt.











