Hinweise beachten
TÜV warnt vor Wärmflasche im Bett
15.11.2025 – 16:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Kalte Füße können ein wesentlicher Grund für Einschlafprobleme sein. Wärmflaschen können helfen. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten.
Viele Menschen leiden unter Einschlafproblemen – und ahnen nicht, dass ihre kalten Füße dahinterstecken könnten. Denn laut Werner Cassel vom Schlafmedizinischen Zentrum der Universität Marburg hängt beides eng zusammen.
Der menschliche Körper senkt in der Nacht seine Kerntemperatur – also die Temperatur im Inneren des Körpers – um etwa ein Grad Celsius ab. Erst wenn diese Absenkung gelingt, kann der Schlaf einsetzen. Das Problem: Damit diese Temperatursenkung gelingt, muss der gesamte Körper warm sein. Ist ein Teil, etwa die Füße, kalt, funktioniert diese Temperaturregelung nicht mehr. Denn der Körper fühlt sich insgesamt nicht mehr ausreichend warm an. Die Folge: Das Einschlafen klappt nicht. Gleichzeitig sorgt der Körper bei Dunkelheit für einen Anstieg des Melatoninspiegels. Melatonin wird auch „Schlafhormon“ genannt. Es verstärkt die Müdigkeit. Wenn jedoch die Temperaturregulation gestört ist, kann der Mensch trotz Müdigkeit nicht schlafen. Das sorgt für ein Gefühl innerer Unruhe und verhindert das Einschlafen.
Dass die Füße auch nach einiger Zeit im Bett noch immer kalt bleiben, hat verschiedene Gründe. Es kann daran liegen, dass andere Körperteile warm sind. Denn um diese Wärme an die Füße weiterzuleiten, müssen die Blutgefäße geweitet werden. Doch genau das macht der Organismus nicht. Denn so würde sich die Kälte der Füße im Körper verteilen. Dass die Füße kalt bleiben, ist also eine Art Schutzmechanismus.
Experten raten zu Wärmemaßnahmen, etwa Socken oder einer Wärmflasche. Letztere ist jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen zu empfehlen. So warnt der TÜV-Verband beispielsweise davor, Wärmflaschen „während des Schlafens“ zu verwenden. Der Grund: Ihre volle Wärme entwickeln Wärmflaschen oft verzögert. Was sich beim Einschlafen noch angenehm anfühlt, kann in der Nacht schon deutlich zu heiß sein. Bereits Temperaturen von 40 Grad Celsius reichen aus, um das sogenannte „Toasted-Skin-Syndrom“ (Erythema ab igne) auszulösen. Dabei handelt es sich um eine Hautveränderung, die durch regelmäßige Wärmeeinwirkung entsteht. Die Betroffenen bemerken dies oft nicht, da Menschen Temperaturen erst ab etwa 45 Grad Celsius als schmerzhaft empfinden.
Typische Symptome sind Hautrötungen, Juckreiz oder ein leichtes Brennen. In der Regel verschwinden sie nach einiger Zeit wieder. Wirkt jedoch immer wieder Wärme auf dieselbe Hautstelle ein, kann die Reizung chronisch werden.
Wer dennoch abends im Bett seine kalten Füße mit einer Wärmflasche wärmen möchte, sollte sie in ein Baumwolltuch wickeln oder den mitgelieferten Bezug nutzen. Laut TÜV-Verband ist das unerlässlich. Alternativ kann etwas Bewegung vor dem Zubettgehen helfen. Dafür reicht ein kurzer Spaziergang oder etwas Gymnastik bereits aus. Beides fördert die Durchblutung.












