„Will nicht polemisch wirken“
Fall Fabian: Verteidiger zieht brisante Parallele
Aktualisiert am 15.11.2025 – 15:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Im Fall Fabian sitzt eine Verdächtige in Untersuchungshaft. Jetzt erregt ihr Anwalt mit einem Vergleich Aufsehen.
Pflichtverteidiger Andreas Ohm sagte dem NDR am Donnerstag, er habe bereits Einsicht in die Ermittlungsakten bekommen. Nach seiner Aussage hatte er jedoch „noch nicht die Zeit, mich inhaltlich damit zu beschäftigen“. Die Akten seien „sehr umfangreich“, sagte Ohm.
Die Frau, bei der es sich nach Aussage der Anwältin von Fabians Mutter und mehrerer Medien um die Ex-Freundin des Vaters handeln soll, war am 6. November festgenommen worden. Einen Tag später wurde ihr der Haftbefehl offiziell eröffnet – und begründet. Nach Ansicht ihres Pflichtverteidigers wurden dabei „Indizien“ genannt, die „die Beschuldigte belasten sollen“. Über mögliche stichhaltige Beweise äußerte sich Anwalt Ohm nicht – auch nicht zu seiner Verteidigungstaktik. „Ich bin in Kontakt mit meiner Mandantin“, sagte Ohm lediglich, ohne inhaltliche Details zu nennen.
Auf die Frage, ob er die Untersuchungshaft für gerechtfertigt halte, zog Ohm eine Parallele zum Fall Rebecca Reusch. Er sagte dem NDR: „Ich will nicht polemisch wirken, aber wir kennen alle den Fall Rebecca aus Berlin, wo ein Tatverdächtiger zweimal in Untersuchungshaft saß, die Staatsanwaltschaft und das Ermittlungsgericht zweimal dringenden Tatverdacht bejaht hatten und letztlich den Beschuldigten auf freien Fuß setzen mussten.“
Der Fall Rebecca Reusch gilt als einer der rätselhaftesten und bekanntesten der vergangenen Jahre: Die damals 15-Jährige war im Februar 2019 verschwunden – die Ermittler gehen davon aus, dass sie getötet wurde. Als tatverdächtig gilt ihr Schwager. Ihm konnte die Tat jedoch nie nachgewiesen werden. Im Oktober kamen die Ermittlungen erneut ins Rollen, als Polizisten mehrere Grundstücke in Brandenburg durchsuchten, die in Verbindung mit dem Schwager stehen. Rebeccas sterbliche Überreste wurden nicht gefunden. Die Auswertung der Durchsuchungsergebnisse dauert noch an.
Der Fall Fabian unterscheidet sich dahingehend fundamental vom Fall Rebecca: Fabian war am 10. Oktober aus Güstrow verschwunden. Vier Tage später wurde seine Leiche an einem Tümpel im rund 15 Kilometer entfernten Klein Upahl entdeckt. Der Leichnam wurde angezündet, vermutlich, um Spuren zu verwischen. Zum Motiv gibt es bislang keinerlei Informationen.












