Wirbel um Handspiel gegen Bayern
„Dieser Ausgleichstreffer von Frankfurt hätte zählen müssen“
Aktualisiert am 05.10.2025 – 12:40 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Szene im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern erhitzt weiter die Gemüter – sie hätte der Partie eine Wendung geben können. Ein Experte hat sich nun klar dazu positioniert.
Es war die Aufregerszene im Topspiel der Bundesliga am Samstagabend – zumindest aus Sicht von Eintracht Frankfurt. Denn eigentlich hatte die SGE in der 14. Spielminute durch ein Traumtor von Jean-Mattéo Bahoya das frühe 0:1 für den FC Bayern (bereits nach 15 Sekunden traf Luis Diáz zur Führung) ausgeglichen. Dann aber meldete sich der Videoschiedsrichter – und nach eingehender Betrachtung der Bilder annullierte Schiedsrichter Daniel Siebert das Tor. Der Grund: In der Entstehung hatte Frankfurts Angreifer Ritsu Dōan den Ball mit der Hand gespielt, erst dadurch kam die Vorlage für Bahoya zustande.
So zumindest Sieberts Entscheidung. Ein langjähriger deutscher Top-Schiedsrichter aber vertritt eine andere Meinung und kritisiert die Entscheidung mit deutlichen Worten: „Dieser Ausgleichstreffer von Frankfurt hätte zählen müssen, und der VAR hätte eigentlich gar nicht eingreifen dürfen“, erklärte Manuel Gräfe (pfiff von 2004 bis 2021 in der Bundesliga) am Samstagabend bei „Bild“. Und weiter: „Selbst nach Ansicht der Bilder hätte der Schiedsrichter bei seiner Bewertung auf dem Feld bleiben müssen. Selbst wenn er das Handspiel vielleicht gar nicht wahrgenommen hat.“
Gräfe erklärt: „Denn nur wenn der Schütze unabsichtlich Hand spielt, ist der Treffer abzuerkennen. Wenn etwas zwei, drei Spielzüge davor passiert, dann kann nur noch ein wirklich absichtliches Handspiel geahndet werden.“ Dies sei bei Dōan nicht der Fall gewesen. „Hier erkennt man doch, dass es kein absichtliches Handspiel ist, sondern ein fahrlässiges. Der Stürmer legt sich den Ball nach links, will eigentlich rechts am Verteidiger vorbei, kommt eher aus Versehen gegen den Ball, sogar gegen die Laufrichtung, wo er eigentlich hin will.“
Der 52-Jährige ist sicher: „Wäre das im Strafraum gewesen, wäre nie jemand auf die Idee gekommen, für so ein Handspiel Strafstoß zu geben. Denn das war keine Vergrößerung, es war keine Absicht – und aus kurzer Entfernung.“ Gräfes Fazit: „Pech für die Eintracht.“
Nach dem annullierten Treffer dominierten die Bayern weitestgehend die Partie und gewannen letztlich verdient mit 3:0. Ein Frankfurter Ausgleichstor hätte dem Spiel aber möglicherweise eine andere Wendung gegeben.











