Das sagt der Bürgermeister
Hamburger Unternehmer darf Elbtower fertigbauen
Aktualisiert am 13.12.2024 – 17:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Entscheidung ist gefallen: Dieter Becken darf den Elbtower fertigbauen. Der Hamburger Unternehmer einigte sich mit dem Insolvenzverwalter auf eine Exklusivvereinbarung.
Seit mehr als 13 Monaten tut sich auf der Baustelle des Elbtowers in der HafenCity nichts. Das wird sich nun bald ändern. Der Hamburger Unternehmer Dieter Becken ist als einziger Kaufanwärter für den einst als dritthöchstes Gebäude Deutschlands geplanten Turm in der Hansestadt übrig geblieben.
Der 75-Jährige schloss mit Insolvenzverwalter Torsten Martini eine entsprechende Exklusivitätsvereinbarung ab. In einem nächsten Schritt sollen nun die Details des Kaufvertrags verhandelt werden. Das teilte die Wirtschaftskanzlei Görg, zu der Insolvenzverwalter Martini gehört, am späten Freitagnachmittag mit. Man sei nun zuversichtlich, den Verkauf mit der Investmentgruppe um Becken umzusetzen.
Becken gilt als einer der prominentesten Hamburger Immobilienunternehmer, hatte unter anderem seine Aktien an der Umsetzung des Berliner Bogens und des Berliner Tors. „Hamburg verdient nicht nur einen vollendeten Elbtower, sondern auch ein Naturkundemuseum von internationalem Format“, wird Becken in der Mitteilung zitiert. „Ich bin deshalb hocherfreut, diesen entscheidenden ersten Meilenstein zur Verwirklichung unseres außergewöhnlichen Projekts erreicht zu haben.“
Das vom Hamburger Senat geplante Naturkundemuseum war schon in der Vergangenheit als Ankermieter in dem 245 Meter hohen Gebäude gehandelt worden. Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin, sieht darin eine Idee mit „großem Charme. Es wäre ein toller Ort, um Hamburgs bedeutende Sammlung an Exponaten das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wieder in Gänze der breiten Öffentlichkeit zu zeigen“, sagt sie.
Die Linksfraktion in der Bürgerschaft hatte die Pläne, das Naturkundemuseum im Elbtower unterzubringen, jüngst scharf kritisiert. Laut Heike Sudmann, Sprecherin für Stadtentwicklung, würde die Nutzung des Naturkundemuseums im Elbtower vorrangig den privaten Investoren zugutekommen. Sie sieht darin eine problematische indirekte Unterstützung, da Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bisher ausgeschlossen habe, öffentliche Gelder in das Projekt zu investieren.
Dieser äußerte sich angesichts der neusten Entwicklungen nun optimistisch. „Ich begrüße, dass der Elbtower in der Federführung und im ausschließlichen Risiko privater Investoren fertiggestellt werden soll“, sagt er. „Ideen oder konkrete Vorschläge für eine öffentliche Nutzung prüfen wir im Hinblick auf die Machbarkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit aus Sicht der Stadt.“
Nach den bisherigen Plänen sollte der Elbtower in der Hamburger Hafencity mit 64 Stockwerken und einer Höhe von 245 Metern das dritthöchste Gebäude Deutschlands werden. Bislang sollten in dem Hochhaus etwa Büros, Geschäfte, Galerien, Cafés, Restaurants, ein Fitnessstudio und eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform in der 55. Etage unterkommen. Auch ein Hotel war geplant.
Das Hochhaus sollte 2025 fertig werden und rund 950 Millionen Euro kosten. Ende Oktober 2023 stellte das beauftragte Bauunternehmen jedoch bei 100 Metern Höhe die Arbeiten ein. Die Signa-Gruppe, deren mittelbare Tochter die insolvente Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG ist, hatte Rechnungen nicht bezahlt.