Eine Rente von 2.000 Euro im Monat klingt erst einmal recht auskömmlich. Allerdings ist das der Betrag vor Abzug der Steuern. Hier erfahren Sie, wie viel davon netto übrigbleibt.
In Deutschland gilt grundsätzlich: Jeder Rentner ist steuerpflichtig. Ob Sie aber letztendlich auch Steuern zahlen müssen, hängt unter anderem von der Höhe Ihrer Rentenbezüge ab. Wir zeigen Ihnen, was bei einer monatlichen Bruttorente von 2.000 Euro gilt.
Um zu berechnen, wie viel Steuern Sie bei einer Rente von 2.000 Euro brutto im Monat zahlen müssen, sollten Sie zunächst wissen, welche Freibeträge für Sie gelten. Denn neben dem steuerlichen Grundfreibetrag, der allen Steuerzahlern zusteht, gibt es für Rentner noch den sogenannten Rentenfreibetrag.
Wie hoch der für Sie ist, richtet sich nach dem Jahr, in dem Sie in Rente gegangen sind (siehe Tabelle unten). Bis 2058 soll der Rentenfreibetrag auf null Euro sinken. Von da an müssten Neurentner also ihre gesamte Rente versteuern.
Allerdings gibt es ja noch den steuerlichen Grundfreibetrag. Erst wenn Sie als Rentner mit Ihrem steuerpflichtigen Rentenanteil oberhalb dieses Betrags liegen, müssen Sie überhaupt Einkommensteuer zahlen. Und auch nur auf den Teil, der den Grundfreibetrag übersteigt. Dieser erhöht sich jedes Jahr ein wenig. Für das Veranlagungsjahr 2024 liegt er bei 11.604 Euro. Für Ehepaare gilt der doppelte Betrag: 23.208 Euro.
Embed
Liegt ihr steuerpflichtiger Rentenanteil nun über dem Grundfreibetrag, greift ab dem ersten Euro, der darüber liegt, der sogenannte Grenzsteuersatz von 14 Prozent. Der Steuersatz steigt mit der Höhe Ihrer Rentenbezüge an. Genauer: Jeder Euro, der über der nächsten Einkommensgrenze liegt, wird mit dem nächsthöheren Steuersatz belastet. Das nennt sich progressive Besteuerung. Mehr zur Funktionsweise der Rentenbesteuerung lesen Sie in unserem gesonderten Ratgeber.
Was heißt das jetzt für eine Rente von 2.000 Euro im Monat? Rechnen wir es anhand eines Beispiels durch:
Nehmen wir an, Sie sind im Jahr 2020 in Rente gegangen, sind alleinstehend, nicht in der Kirche, gesetzlich krankenversichert und wohnen in Dortmund. Dann gilt für Sie ein Rentenfreibetrag von 20 Prozent – 80 Prozent Ihrer Rente sind also steuerpflichtig. Nehmen wir weiter an, dass Sie ebenjene 2.000 Euro Rente im Monat beziehen, also 24.000 Euro im Jahr. Dann bleiben davon 4.800 Euro steuerfrei (20 Prozent von 24.000 Euro).
Da es im Jahr 2021 im Westen keine Rentenerhöhung gab, bleibt das Ihr endgültiger Steuerfreibetrag. Dieser wird immer erst im Jahr nach dem Renteneintritt festgelegt. Hätten Sie 2021 mehr als die 24.000 Euro Rente bezogen, hätte sich der Rentenfreibetrag von 20 Prozent auf Basis der höheren Rente berechnet. So müssen Sie von den 24.000 Euro also 19.200 Euro versteuern (24.000 Euro minus 4.800 Euro oder 80 Prozent von 24.000 Euro).
Von den 19.200 Euro Bruttojahresrente vor Steuern werden nun noch die gesetzlichen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen. Diese setzen sich zusammen aus der Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes zur Krankenversicherung, der Hälfte des individuellen Zusatzbeitrags der Krankenkasse und dem Pflegebeitrag, der je nach Anzahl der Kinder variiert. Für unser Beispiel nehmen wir 11,7 Prozent an.
Berechnungsgrundlage ist die volle Jahresrente von 24.000 Euro. Da 11,7 Prozent von 24.000 Euro eine jährliche Beitragssumme von 2.808 Euro ergibt, sinkt der steuerpflichtige Rentenanteil auf 16.392 Euro (19.200 Euro minus 2.808 Euro).
Diese 16.392 Euro werden nun ein weiteres Mal bereinigt: nämlich um die Werbungskostenpauschale für Rentner von 102 Euro und den Sonderausgabenpauschbetrag von 36 Euro. Ihr endgültiger steuerpflichtiger Anteil an der Rente beträgt also 16.254 Euro.