200 Arbeitsplätze in Gefahr

Traditionshandelskette aus Ostdeutschland ist insolvent

04.12.2025 – 19:06 UhrLesedauer: 2 Min.

Logo des Discounters Groschen-Markt (Symbolbild): Das Unternehmen hat rund 50 Filiallen. (Quelle: IMAGO/Elke Münzel/imago-images-bilder)

Die Betreiberfirma des Groschen-Markts hat Insolvenz angemeldet. Der Betrieb der 47 Filialen läuft erst einmal weiter.

Die DEC Handelsgesellschaft, Betreiberin der ostdeutschen Traditionskette Groschen-Markt, hat Insolvenz angemeldet. Rund 200 Mitarbeiter sind betroffen, während der Betrieb vorerst weiterläuft. Der vorläufige Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann plant, die Löhne über das Insolvenzausfallgeld sicherzustellen, wie unter anderem der „Merkur“ berichtet.

Die DEC Handelsgesellschaft betreibt den Groschen-Markt, eine der letzten großen Handelsketten in Ostdeutschland mit 47 Filialen in Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Trotz ihrer über 30-jährigen Geschichte hat das Unternehmen nun einen Insolvenzantrag gestellt.

Der zunehmende Wettbewerbsdruck, insbesondere durch Billiganbieter wie Shein und Temu, habe das Unternehmen in die Knie gezwungen. Der Einzelhandel leidet unter den Veränderungen, die während der Pandemie begonnen haben, und der Konkurrenz durch große Online-Marktplätze.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann, der von der Kanzlei Brinkmann & Partner bestellt wurde, hat angekündigt, dass die Filialen weiterhin geöffnet bleiben. Er und sein Team arbeiten daran, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu stabilisieren. Spiekermann betonte, dass bereits eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen fortgeführt werden sollen, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Die Mitarbeiter wurden in einer Versammlung über das Verfahren informiert und sollen durch das Insolvenzausfallgeld abgesichert werden.

Die DEC Handelsgesellschaft hatte bereits vor einigen Monaten versucht, durch Sanierungsmaßnahmen die finanzielle Lage zu verbessern. Branchenexperten sehen die geplante Einführung von Zöllen auf Billigimporte aus China durch die Europäische Union als mögliche Entlastung für den hiesigen Einzelhandel. Diese Maßnahme könnte den Wettbewerb durch chinesische Marktplätze mindern, doch Guillaume Dejean von Allianz Trade warnt, dass dies kein Allheilmittel sei. Der Trend zu steigenden Insolvenzen im Einzelhandel, insbesondere im Textilbereich, könnte sich fortsetzen, was eine weitere Konsolidierung der Branche wahrscheinlich macht.

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