Sicherheitslücke bei der Bundeswehr

Fast 20.000 Schuss Munition gestohlen


02.12.2025 – 12:04 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein Soldat mit einem Gewehr (Symbolbild): Bundeswehr und Polizei ermitteln nun gemeinsam. (Quelle: Florian Gaertner/imago-images-bilder)

Ein Spediteur soll mit einem Transporter Munition zu einer Bundeswehrkaserne bringen. In der Nacht parkt er den Wagen vor einem Hotel. Am nächsten Morgen ist ein großer Teil der Fracht weg.

In der Nacht vom 24. auf den 25. November sind in der Nähe von Magdeburg 20.000 Schuss Munition geklaut worden. Sie sollten eigentlich zu einer nahegelegenen Kaserne transportiert werden.

Zunächst berichtete vergangene Woche das lokale Online-Portal „Meetingpoint Jerichower Land“ von dem Fall. Die Rede war von einem schwerwiegenden Frachtdiebstahl in der Nähe eines Gewerbegebiets in Burg (bei Magdeburg) in Sachsen-Anhalt. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde vermutet, dass es sich bei der Fracht um Bundeswehrmunition handeln könnte.

Am Montag wurde dieser Verdacht von der Bundeswehr bestätigt. Konkret geht es bei dem Diebstahl um 10.000 Schuss Gefechtsmunition, 9.900 Schuss Manövermunition und 15 Stück pyrotechnische Munition, heißt es. Besonders die Gefechtsmunition gilt als gefährlich, da sie anders als die Manövermunition scharf ist, so das Online-Portal.

Auf Anfrage des „Spiegels“ erklärte das Verteidigungsministerium nun, mit dem zivilen Transportunternehmen einen Vertrag für Munitionstransporte zu haben. Eigentlich sollten während solcher Transporte grundsätzlich zwei Mitarbeiter dabei sein. So könnte im Falle eines Stopps immer einer der beiden bei dem Transporter bleiben. Bei dieser Tour war allerdings nur ein Fahrer anwesend. Doch das war nicht der einzige Fehler. Ersten Ermittlungen zufolge übernachtete der Fahrer in einem Hotel. Dieser Halt war nicht vorgesehen – und die Fracht somit nicht beschützt.

Der Diebstahl fiel erst auf, als der Fahrer am Dienstag an der Kaserne ankam. Als Soldaten den Transporter öffneten, bemerkten sie schnell, dass mit der Fracht etwas nicht stimmt, berichtet der „Spiegel“. Eine Überprüfung der Transportlisten bestätigte dann den Verdacht.

Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums sagte dem „Spiegel“: „Wir nehmen den Diebstahl sehr ernst, da solche Munition nicht in falsche Hände fallen darf.“ Deshalb ermittelt die Bundeswehr jetzt zusammen mit der lokalen Polizei. Aus Bundeswehrkreisen heißt es, es sei möglich, dass der Transporter beobachtet wurde und die Täter gezielt die Gelegenheit nutzten, als der Fahrer im Hotel war.

Aktie.
Die mobile Version verlassen