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20.000 Euro in bar – darf ich das aufs Konto einzahlen?


Aktualisiert am 02.12.2025 – 07:21 UhrLesedauer: 4 Min.

100-Euro-Scheine auf einem Zählbrett: Bargeld einzahlen ist legal, doch ab einer bestimmten Summe sind Herkunftsnachweise nötig. (Quelle: Wara1982)

Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um Bargeldeinzahlungen und den Verdacht auf Geldwäsche.

Bargeld zu besitzen, ist in Deutschland völlig legal – egal, wie viel. Niemand muss erklären, warum er zu Hause 5.000, 10.000 oder sogar 20.000 Euro aufbewahrt. Doch wer das Geld zur Bank bringt, merkt schnell: So einfach ist das Einzahlen großer Bargeldbeträge nicht. Denn ab einer bestimmten Summe müssen Banken nach der Herkunft fragen – und das kann zum Problem werden, wenn Belege fehlen.

Genau das wollte ein t-online-Leser wissen, der über viele Jahre hinweg rund 20.000 Euro angespart hat – aus Geschenken, Haushaltsgeld und privaten Verkäufen. Jetzt hat er keine Belege mehr und fragt sich: „Wie kann ich beweisen, dass ich kein Geldwäscher bin? Und zeigt mich die Bank wegen Terrorismusfinanzierung oder Steuerhinterziehung an?“

Die kurze Antwort lautet: Ja, Sie dürfen die 20.000 Euro grundsätzlich auf Ihr Konto einzahlen. Aber die Bank wird wissen wollen, woher das Geld stammt. Und wenn Sie das nicht plausibel erklären können, kann es tatsächlich heikel werden.

Denn Banken sind nach dem Geldwäschegesetz (GwG) verpflichtet, bei Bargeldeinzahlungen ab 10.000 Euro die Herkunft des Geldes zu prüfen. Aber auch bei geringeren Summen dürfen sie Nachweise verlangen, wenn ihnen etwas auffällig erscheint. Dabei müssen sie nicht beweisen, dass etwas „nicht stimmt“. Es reicht bereits, wenn ein hinreichender Verdacht auf Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung besteht. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben.

Für Sie als Kunde bedeutet das: Sie müssen nicht „beweisen“, dass das Geld sauber ist. Aber Ihre Erklärung muss plausibel und nachvollziehbar sein. Das kann zum Beispiel eine einfache, in sich stimmige Darstellung sein: dass das Geld über Jahre angespart wurde, aus Geschenken stammt oder aus privaten Verkäufen. Auch ohne Belege kann eine solche Geschichte genügen, wenn sie glaubhaft ist und zum eigenen Lebensstil passt.

Aber: Je höher der Betrag, desto kritischer schaut die Bank hin. Und je weniger Belege Sie haben, desto wichtiger ist es, ruhig und sachlich zu erklären, wie das Geld zusammengekommen ist. Denn fehlt die Plausibilität, kann die Bank die Einzahlung verweigern oder sogar eine Verdachtsmeldung an die Financial Intelligence Unit (FIU) machen, eine staatliche Stelle, die sich mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung befasst. Das muss am Ende nicht zwangsläufig zu Ermittlungen führen, kann aber unangenehme Folgen haben.

Die 10.000-Euro-Grenze stellt bei Bargeldeinzahlungen keine harte Schwelle dar, ab der plötzlich alles illegal wird, sondern es handelt sich um eine Art Prüfpunkt. Ab diesem Betrag muss die Bank aktiv nachfragen, woher das Geld stammt.

Doch auch darunter kann die Bank Nachweise verlangen, wenn sie das Verhalten des Kunden als auffällig einstuft. Das kann zum Beispiel passieren, wenn viele kleinere Einzahlungen über einen kurzen Zeitraum erfolgen („Smurfing“) oder wenn Angaben zur Herkunft widersprüchlich sind.

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