Der FC Bayern setzt mit seinem 9:2-Sieg gleich zum Auftakt der Champions League ein Statement. Eine Sache bereitet beim Rekordmeister trotzdem große Sorgen.

Aus der Allianz Arena berichtet Julian Buhl.

Harry Kane stand in den Katakomben der Allianz Arena und sprach gerade über den 9:2-Sieg, der ihm und dem FC Bayern zum Start der Champions League gegen Dinamo Zagreb gelungen war. „Ein aufregendes, ein verrücktes Spiel“, sagte der Torjäger und sprach von einem „fantastischen Abend“.

Er blickte auf die Plastiktüte, die er in seiner rechten Hand trug. Darin zeichnete sich der Spielball ab, den er nach seinem Viererpack natürlich wieder mit nach Hause trug. Die schwarzen Sterne darauf schimmerten unverkennbar durch, genau wie die Unterschriften seiner Teamkollegen, mit denen er sich seine Trophäen stets signieren lässt. Einer hatte dazu auf Englisch „The next one“, also „der Nächste“ geschrieben, ein anderer mit einem Augenzwinkern: „Not again“, also „nicht schon wieder“.

Mit drei Elfmetertreffern und einem Abstaubertor hatte Kane sich nämlich das nächste Andenken, das er sich immer dann mitnimmt, wenn er mindestens drei Tore in einem Spiel erzielt, gesichert. Nach seinem Dreierpack am Samstag beim 6:1 in Kiel tat er das am Dienstagabend schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage – und schon zum sechsten Mal insgesamt, seitdem er vor knapp einem Jahr zum FC Bayern wechselte.

„Die Jungs haben es vielleicht langsam satt, die Bälle zu unterschreiben“, scherzte Kane. Die übergibt er daheim übrigens dann stets einem seiner vier Kinder. Diesen werde sein drei Jahre alter Sohn Louis bekommen, wie er verriet. „Ich werde den Ball neben sein Bett legen. Er wird glücklich sein, wenn er morgen früh aufwacht, die Sterne darauf werden ihm gefallen.“

Die ballähnliche Man-of-the Match-Trophäe der Uefa in Silber trug Kane, der sich auch die t-online-Note 1 verdiente, verstaut in seinem Rucksack ebenfalls mit sich. „Ich weiß gar nicht, wie groß sein Schrank im Keller sein muss, wenn er jedes Mal mit zwei Bällen rausgeht“, scherze Sportvorstand Max Eberl. Kane solle aber ruhig damit weitermachen, so Eberl. „Wir helfen ihm auch dabei, die Garage auszubauen, wenn es sein muss.“ Noch ist in der Villa der Kanes im Münchner Nobelvorort aber mehr als genug Platz – vor allem für ein paar Mannschaftstrophäen.

Nach der titellosen vergangenen Saison der Bayern sollen davon in diesem Jahr schließlich unbedingt wieder welche her. Am liebsten würde der Rekordmeister am Saisonende natürlich den Champions-League-Pokal im eigenen Wohnzimmer gewinnen – das Finale der Königsklasse wird am Ende dieser Saison schließlich in der heimischen Allianz Arena ausgetragen.

Dank Kane dürfen sie davon weiter träumen. Mit dem 9:2 Erfolg zum Start setzten sie nämlich direkt ein Ausrufezeichen und sind damit der erste Tabellenführer des neuen Formats der Champions League.

Das wertete auch Joshua Kimmich so. „Ein 9:2 ist immer ein Brett“, sagte der 29-Jährige, der mit drei Assists sowie als Denker und Lenker im Zentrum des Bayernspiels seinen Teil dazu beigetragen hatte und bekam ebenfalls t-online-Note 1 dafür. Selbst in der Bezirksliga sei ein solches Ergebnis „ein Statement“, so Kimmich. „Das ist in der Champions League ist schon eine sehr, sehr gute Leistung.“ Schließlich gelangen Bayern als erster Mannschaft überhaupt neun Tore in einem Spiel der Königsklasse.

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