Es gibt einen Haken

2.000 Euro steuerfrei für Rentner: Das bringt die Aktivrente der CDU


Aktualisiert am 09.03.2025 – 06:11 UhrLesedauer: 2 Min.

Handwerker in der Werkstatt: Menschen, die freiwillig länger arbeiten, sollen nach den Plänen der CDU künftig steuerlich profitieren. (Quelle: VioletaStoimenova/getty-images-bilder)

Sie soll Teil der nahenden Koalitionsverhandlungen sein: die Aktivrente. Was das CDU-Rentenkonzept bringt und wo der Haken liegt.

Die CDU hat sie bereits mehrfach öffentlich vorgestellt. Sie ist Teil des Grundsatzprogramms der Partei und war auch Bestandteil ihres Wahlprogramms. Nun taucht sie im heute veröffentlichten Sondierungspapier von CDU, CSU und SPD auf, das als Grundlage für die anstehenden Koalitionsverhandlungen dienen soll. Die Rede ist von der Aktivrente. Die Idee dahinter: Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, soll bis zu 2.000 Euro pro Monat (24.000 Euro im Jahr) steuerfrei verdienen dürfen. Der Steuerfreibetrag würde sich damit also in etwa verdoppeln.

Die CDU will damit Anreize schaffen, mehr Menschen länger im Erwerbsleben zu halten, ohne es zwingend vorzugeben. Ziel ist es, die Rentenversicherung zu entlasten und, gestützt durch ein höheres Wirtschaftswachstum, ein stabiles Rentenniveau zu sichern. Die Aktivrente soll doppelt wirken: Wer später in Rente geht, bezieht nicht nur später Leistungen, sondern zahlt auch länger in die gesetzliche Rentenversicherung ein. So stehen mehr Mittel zur Verfügung, um die Ansprüche der wachsenden Zahl an Rentnern zu finanzieren.

Experten sehen die Einführung einer Aktienrente unter den Voraussetzungen, die bis jetzt bekannt sind, kritisch. So hält es die Rentenforscherin Ruth Schüler vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln für möglich, dass die „Aktivrente“ gegen geltendes Recht verstoße. „Eine solche Regelung geht gegen das Leistungsfähigkeitsprinzip“, sagt sie. „Demnach dürfen einzelne Gruppen nicht benachteiligt werden, und das könnte mit einer Aktivrente geschehen.“

Zudem würde die Aktivrente Schüler zufolge gar nicht die Mehrzahl der Rentner betreffen. Denn: Sie adressiert Menschen, die nach dem regulären Renteneintrittsalter freiwillig weiterarbeiten wollen – also aktuell ab etwa 66 Jahren. Im Durchschnitt würden die meisten Menschen jedoch mit 64 Jahren in Rente gehen. Somit „erreicht man fast die Hälfte der Rentner gar nicht.“ Laut Schüler braucht es Anreize, damit mehr Menschen bis zum regulären Renteneintrittsalter im Berufsleben bleiben, statt vorzeitig auszusteigen.

Bereits im November 2024 hatte das Analyseunternehmen Prognos-AG im Auftrag der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) untersucht, welche wirtschaftlichen Effekte entstehen könnten, wenn mehr Rentner über das reguläre Rentenalter hinaus arbeiten. Darüber berichtete zuerst die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Mehrere Varianten wurden dabei gerechnet. Die Ergebnisse:

Die Studie trifft jedoch keine direkten Aussagen zur Aktivrente der CDU, sondern analysiert allgemein, welche wirtschaftlichen Effekte entstehen, wenn mehr ältere Menschen über das reguläre Rentenalter hinaus arbeiten.

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