Messerangriff am Hauptbahnhof

Frau sticht an Bahngleis um sich: 17 Verletzte


Aktualisiert am 23.05.2025 – 21:46 UhrLesedauer: 3 Min.

Vergrößern des Bildes

Großeinsatz: Eine verletzte Person wird nach einem Messerangriff in der Nähe des Hauptbahnhofs von Rettungskräften abtransportiert. (Quelle: Lenthe)

News folgen

Dramatische Szenen am Hamburger Hauptbahnhof: Eine Frau soll dort auf mehrere Menschen eingestochen haben. Was bisher bekannt ist.

Am Hamburger Hauptbahnhof sind am Freitagabend siebzehn Menschen bei einem Messerangriff verletzt worden. Die Polizei nahm eine tatverdächtige 39-jährige Frau fest. Sie soll auf dem Bahnsteig zwischen dem Gleis 13/14 des Bahnhofs um kurz nach 18 Uhr mit einem Messer wahllos um sich gestochen haben.

Die Frau ließ sich von den Einsatzkräften widerstandslos festnehmen, so ein Polizeisprecher am Abend. Laut dem „Abendblatt“ soll sich die wohl allein handelnde Frau in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befunden haben. Das konnte ein Polizeisprecher am Abend nicht bestätigen.

Nach Angaben der Feuerwehr sind sechs Menschen lebensbedrohlich verletzt worden. Drei weitere Personen wurden demnach schwer verletzt, zudem gibt es drei Leichtverletzte. Über den Zustand der restlichen Verletzten war zunächst nichts bekannt.

Zwischenzeitlich kursierten unterschiedliche Informationen über den Verletzungsgrad der 17 Opfer. Ein Polizeisprecher sprach von einer „dynamischen Lage“.

Video | Ein Video zeigt die Festnahme der mutmaßlichen Täterin:

Quelle: t-online

Über ein mögliches Motiv der Frau, einer deutschen Staatsbürgerin, ist noch nichts bekannt. Derzeit werde geprüft, ob sie in einem psychischen Ausnahmezustand gehandelt haben könnte, so ein Polizeisprecher.

Der Vorfall hatte Folgen für den Fernverkehr der Bahnin Norddeutschland: Seit dem Abend kommt es im Fernverkehr zu Verspätungen und Zugausfällen.

Diese Karte zeigt, wo sich die Attacke am Abend ereignete:

Loading…

Embed

Mehrere Verletzte wurden am Abend in wartenden Zügen behandelt. Ein am gegenüberliegenden Gleis stehender ICE wurde Berichten zufolge von der Bundespolizei geräumt und beschlagnahmt. Auch ein Metronom-Zug, der an Gleis 13 eingefahren war, steht nun still.

Einsatzkräfte am Tatort an Gleis 13: Die Ermittlungen dauern an. (Quelle: Fabian Bimmer/Reuters)

Einsatzkräfte des Rettungsdienstes bauten am Abend Schutzmauern vor den Verletzten auf. Polizei und Feuerwehr sind vor dem Hauptbahnhof derzeit mit einem Großaufgebot im Einsatz. Der Zugverkehr wurde am Abend an dem Gleis ausgesetzt. Mehrere Gleise des Hauptbahnhofs wurden von der Polizei geräumt.

Messerangriff in Hamburg: Einsatzkräfte schirmten die Verletzten am Abend vor dem Hauptbahnhof ab. (Quelle: NEWS5)

Das Gleis 13/14 liegt am südlichen Rand des großen Bahnhofsgebäudes des Hamburger Hauptbahnhofs. Mitarbeiter eines Kriseninterventionsteams kümmerten sich am Abend um Menschen, die den Angriff miterlebt hatten. Die Straßen Steintorbrücke und Steintordamm, die an der Südseite des Bahnhofs oberhalb der Gleise queren, wurden für den Straßenverkehr gesperrt. Treppen, die zu Gleisen hinabführen, sind von den Behörden blockiert.

Die Stelle, an der es zu der Tat am Abend gekommen war, ist ein wichtiger Knotenpunkt für Reisende am Hamburger Hauptbahnhof: Viele Menschen nutzen den Weg im Feierabendverkehr, um den Hauptbahnhof zu umgehen.

In der Nähe halten mehrere Buslinien, zudem befindet sich das „Drob Inn“ in der Nähe von Gleis 13/14. Dabei handelt es sich um ein Suchtbehandlungszentrum, das von Drogenabhängigen und Obdachlosen genutzt wird. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten.

Am Abend reagierte die Deutsche Bahn auf den Vorfall: In einer Mitteilung äußerte der Konzern seine „tiefe Bestürzung“. Weiter hieß es: „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten.“ Wegen des Vorfalls komme es derzeit zu Verspätungen und Umleitungen im Fernverkehr. Servicekräfte der Bahn betreuen demnach die Reisenden am Hauptbahnhof.

Am Abend telefonierten Bundeskanzler Friedrich Merz und der Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, Peter Tschentscher (SPD), miteinander. Merz habe dabei erklärt, die Nachrichten aus Hamburg seien bestürzend und seine Gedanken seien „bei den Opfern und ihren Angehörigen“, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin mit.

Aktie.
Die mobile Version verlassen