„Zutiefst besorgniserrgend“

Baum in Gefahr: 108-jährige Linde angebohrt und mit Chemie befüllt


26.03.2025 – 08:25 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Linde in der Nieberstraße vor der Hausnummer 13 in Johannisthal: Sie ist 108 Jahre alt. (Quelle: Bezirksamt Treptow-Köpenick)

Der Bezirk Treptow-Köpenick ist besorgt: In Johannisthal ist eine alte Linde mutwillig beschädigt worden.

In Berlin-Johannisthal haben Unbekannte eine 108-jährige Linde angebohrt und offenbar Chemie hineingekippt. Das teilt das Bezirksamt Treptow-Köpenick mit. Das Loch im Baum in der Nieberstraße 13 wurde demnach bei einer Kontrolle am vergangenen Mittwoch (19. März) festgestellt. Außerdem nahm der Bezirk den Angaben zufolge chemischen Geruch wahr.

Die Wunde im Baum hat laut Bezirk einen Durchmesser von etwa zwei Zentimetern und geht 35 Zentimeter tief in den unteren Teil des Stammes hinein. Es sei davon auszugehen, dass Unbekannte den 25 Meter großen Baum abtöten wollen. Das Straßen- und Grünflächenamt werde den Zustand des Baumes nun beobachten.

„Dieser erneute Vorfall von mutwilliger Zerstörung an einem unserer wertvollen alten Bäume ist zutiefst besorgniserregend“, teilte die Bezirksstadträtin Claudia Leistner mit. „Derartige Straftaten sind ein Angriff auf die Natur und auf unsere Gemeinschaft.“ Bäume wie dieser seien nicht nur prägende Elemente des Stadtbildes, sondern würden auch einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Lebensqualität im Bezirk leisten.

Der Bezirk habe den Vorfall zur Anzeige gebracht. Die Polizei habe bei der Beweissicherung Proben eines weißen, chemischen Substrats entnommen. Der Gesamtschaden belaufe sich voraussichtlich auf mehrere Tausend Euro. Der Bezirk bittet um Hinweise zu dem Vorfall. Hinweise könnten bei der Polizei oder beim Straßen- und Grünflächenamt vom Bezirk Treptow-Köpenick abgegeben werden.

Es ist laut Bezirk schon der vierte bekannte Vorfall von Baumbeschädigungen in Treptow-Köpenick. Im Juni 2024 wurde eine alte Linde gegenüber der Regattastraße 158 angebohrt. Auch dort hätten Unbekannte Chemie hineingekippt, hieß es. Ob der Baum überlebt hat, stehe bisher nicht fest.

Zu weiteren Vorfällen kam es den Angaben zufolge im Jahr 2021 und im August 2013. Dort wurden eine circa 200 Jahre alte Eiche sowie eine 100-jährige Linde auf dieselbe Art und Weise beschädigt. In den letzteren beiden Fällen wurden die Bäume abgetötet und mussten gefällt werden.

Aktie.
Die mobile Version verlassen