Wie zeigt sich der 1. FC Köln im heißen Herbst der 2. Bundesliga? In den kommenden vier Wochen geht es darum, sich für den Rest der Saison zu positionieren.

Wenn der 1. FC Köln am Freitagabend beim SV Darmstadt 98 zum Duell der Absteiger antritt, steht mehr auf dem Spiel als die Revanche für eine der bittersten Niederlagen der letzten Jahre. Am 20. April hatte der FC überraschend zu Hause gegen die Lilien mit 0:2 verloren und damit den Glauben an die Rettung aufgegeben.

Nun soll mit einem Sieg am Böllenfalltor der Glaube an den Aufstieg gestärkt werden. Die Geißböcke stehen vor richtungsweisenden Wochen mit vier großen Herausforderungen zwischen den Länderspielpausen im Oktober und November: Nach Darmstadt kommt mit dem SC Paderborn der Tabellenzweite nach Köln, ehe rund 12.000 FC-Fans zum Spiel bei Hertha BSC in die Hauptstadt reisen. Vor dem Elften im Elften geht es dann zuhause gegen Greuther Fürth.

Alle vier Gegner haben eigentlich den Anspruch, in der 2. Liga oben mitzuspielen. Und so liefert der Spielplan eine Blaupause für die Frage, ob der FC selbst um den Aufstieg wird mitspielen können. Der Ausdruck „Wochen der Wahrheit“ wird gerne mal überstrapaziert. Auf den FC im Herbst 2024 trifft er jedoch zu. Diese Partien werden zeigen, ob sich die Geißböcke in der Tabelle vorteilhaft so positionieren können.

Die Grundlage ist gelegt: Mit zwölf Punkten aus acht Spielen hat der Bundesliga-Absteiger die Sorgen der vergangenen Monate dank einer soliden Ausbeute vergessen machen können. Doch mehr als solide ist diese Ausbeute nicht. Denn der bisherige Punkteschnitt von 1,5 würde über die gesamte Saison betrachtet (hochgerechnet 51 Punkte aus 34 Spielen) nicht für eine der ersten drei Ligaplätze reichen.

Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel wurden immer mindestens 54 Punkte benötigt, um aufzusteigen. In den letzten vier Jahren mussten es gar über 60 sein, um überhaupt die Relegation zu erreichen. Überhaupt gilt die 60 als magische Grenze, die man überschreiten muss, um realistische Chancen auf den Aufstieg zu haben. Und das bedeutet: Statt eines Schnitts von 1,5 wird der FC ab sofort einen Schnitt von über 1,8 benötigen.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass ein Sieg in Darmstadt für den FC bei diesem Unterfangen von enormer Bedeutung sein würde. Der FC würde den Rückstand auf die Aufstiegsränge reduzieren, weil zumindest der HSV und Magdeburg in einem direkten Duell aufeinandertreffen werden. Eine Woche später wäre dann mit einem Heimsieg gegen den SC Paderborn sogar der Sprung unter die ersten Drei möglich.

Der FC muss also den heißen Herbst nutzen, um oben dranzubleiben und im Bestfall nach dem jüngsten Sieg gegen Ulm eine Serie starten. Nur eine solche, das wissen die Geißböcke aus ihrer Vereinsgeschichte in der 2. Liga, führt letztlich auch zum benötigten Punkteschnitt. Die Kölner Taktik lautete bislang: solide starten, dran bleiben, die 2. Liga annehmen.

Nun muss sie heißen: sich oben heranarbeiten und bis Weihnachten in Position bringen. Dann soll ein guter Transfer-Januar die nötige Extra-Qualität im Kader bringen, um in der Rückrunde voll durchzustarten.

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