Wirbel um zwei Youngsters des 1. FC Köln: Tim Lemperles Berater kritisiert die FC-Verantwortlichen, Max Finkgräfe soll von einem Champions-League-Klub umworben werden.

Rein sportlich betrachtet könnte es für den 1. FC Köln derzeit kaum besser laufen. Mit 16 von 18 möglichen Punkten aus den jüngsten sechs Zweitliga-Spielen hat Trainer Gerhard Struber die „Geißböcke“ auf Tabellenplatz zwei geführt, der am Saisonende den direkten Aufstieg bedeuten würde. Mit einem weiteren Sieg im Hinrunden-Finale, am Sonntag beim 1. FC Kaiserslautern, winkt sogar noch Rang eins.

Einer der Garanten für diesen Aufschwung sorgt allerdings weiter mächtig für Wirbel. Oder besser gesagt: sein Berater. Dusan Jevtic, der die Interessen des Kölner Top-Torjägers Tim Lemperle vertritt, schießt öffentlich gegen FC-Sportchef Christian Keller.

Lemperles Vertrag läuft zum 30. Juni 2025 aus, ab dem 1. Januar darf der Angreifer ganz offiziell bei einem anderen Verein unterschreiben. Doch obwohl der Jahreswechsel naht, habe der FC seinem Eigengewächs kein Angebot zur Vertragsverlängerung unterbreitet. Berater Jevtic berichtet in der „Sport Bild“ von einem Gesprächstermin mit den „Geißböcken“, zu dem Anfang Dezember zwar Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler, aber nicht Geschäftsführer Christian Keller erschienen ist.

„Das Gespräch mit Thomas Kessler war zwar angenehm“, erklärt der Spieleragent, „aber wenn derjenige, der am Ende entscheidet, anscheinend keine Lust hat, über Tims Zukunft zu sprechen, kann das Interesse des 1. FC Köln an einer Verlängerung nicht besonders groß sein.“ FC-Sportchef Keller wollte sich auf Anfrage nicht zu der Thematik äußern.

Wie der „Geissblog“ erfuhr, ist die von Berater Jevtic erzählte Geschichte aber längst nicht die ganze Wahrheit. So sollen sich der Verein und die Spielerseite im vergangenen Sommer zu Zukunftsgesprächen verabredet haben, wenn absehbar ist, in welche Richtung sich die Kölner entwickeln.

Im November, als sich der FC sportlich stabilisierte und in der Tabelle immer weiter nach oben kletterte, suchte Kader-Manager Kessler das Gespräch mit Lemperle. Das Problem aus Kölner Sicht: Der U21-Nationalspieler und dessen in der Branche umstrittene Agentur „Rogon“ hatten entgegen der Absprache aus dem Sommer inzwischen schon die Verhandlungen mit der TSG Hoffenheim forciert.

Auch wenn Berater Jevtic die Spekulation zuletzt dementierte: Es gilt als gesichert, dass sich Lemperle im Juli 2025 ablösefrei Hoffenheim anschließen wird. Nach Meinung der Kölner dient die nun geäußerte Kritik einzig und allein dem Zweck, den bevorstehenden Wechsel möglichst spielerfreundlich zu inszenieren.

Gegenüber der „Kölnischen Rundschau“ legt Jevtic sogar noch nach: „Leider kam nie ein Angebot vom 1. FC Köln für Tim Lemperle. Deswegen fällt Köln aus dem Raster bezüglich Tims Zukunft.“ Man werde sich „jetzt damit befassen, was das Beste für Tim ist“ und „rund um Weihnachten“ entscheiden.

Neben Lemperle könnte es noch einen weiteren Kölner Youngster in die Bundesliga ziehen: Der VfB Stuttgart soll auf der Suche nach einem neuen Herausforderer für Nationalspieler Maximilian Mittelstädt ein Auge auf Max Finkgräfe geworfen haben. So berichtet es der „Kicker“.

Beim FC ist der Linksverteidiger aktuell nur Ersatz hinter Leart Pacarada. Bislang erst zweimal ließ Gerhard Struber den U20-Nationalspieler in dieser Saison beginnen. Unter anderem im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC – als pikanterweise ein Stuttgarter Scout auf der Tribüne des Rheinenergiestadions saß und Finkgräfe wohl genau unter die Lupe nahm.

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