Der 1. FC Köln bekommt ein machbares Auftaktprogramm in die 2. Liga. Der Spielplan ist eine Verpflichtung, die Hausaufgaben in der Vorbereitung zu machen.

Vor einem Jahr stöhnte der 1. FC Köln auf. Der Spielplan der Bundesliga war hart und sollte am Ende zum Abstieg beitragen. Hohe Hürden zum Auftakt führten zu einer Abwärtsspirale, der zunächst Steffen Baumgart zum Opfer fiel und am Ende der gesamte FC.

Nun müssen die Geißböcke in der 2. Bundesliga wiedergutmachen, was in der abgelaufenen Saison schiefgelaufen war. Der am Donnerstag vorgestellte Spielplan meint es zumindest auf dem Papier gut mit dem FC. Hohe Hürden gibt es zwar auch im Bundesliga-Unterhaus. Doch wer Favorit sein will, muss sich dieser Aufgabe auch mit Selbstbewusstsein stellen.

Dass es gleich in den ersten sechs Spielen gegen den HSV (1. Spieltag), Schalke (4. Spieltag) und Düsseldorf (6. Spieltag) geht, macht zwar klar, dass den Geißböcken nichts geschenkt werden wird. Doch alleine die ersten vier Heimspiele der Saison gegen Hamburg, Magdeburg, Karlsruhe und Ulm zeigen, dass Köln sehr wohl die Chance bekommt, gut aus den Startlöchern zu kommen.

Da trifft es andere Teams wie den HSV oder Fast-Aufsteiger Düsseldorf mit ihren Auftaktprogrammen schon deutlich härter. Und so können die Geißböcke in der neuen Saison womöglich vom Spielplan profitieren, nachdem dieser ihnen im Vorjahr noch einen Tiefschlag versetzt hatte, von dem man sich nicht erholen konnte.

In den letzten Jahren hat der 1. FC Köln immer wieder erleben können, wie wichtig ein Spielplan sein kann. Achim Beierlorzer fiel dem Trainerentlassungs-Programm 2019 mit einem brutalen Auftaktprogramm ebenso zum Opfer wie Steffen Baumgart 2023. Letzterer hatte jedoch in den zwei Jahren zuvor offen zugegeben, dass die jeweiligen Heimsiege zum Saisonauftakt 2021 und 2022 wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft und damit Grundlage für die erfolgreichen Spielzeiten gewesen waren.

Ein Kölner Heimsieg ausgerechnet gegen Baumgart am 2. August 2024 könnte somit sehr wohl eine heilende und gleichzeitig beschleunigende Wirkung haben. Heilend, weil der FC die Ära Baumgart endgültig hinter sich lassen könnte. Beschleunigend, weil die Spieler Glauben in ihr neues Trainerteam und in die neue Spielidee fassen könnten. Letzteres funktionierte bereits unter Baumgart als Katalysator.

All dies kann aber nur gelingen, wenn Mannschaft und Trainer in der Vorbereitung ihre Arbeit machen. Wer aufsteigen will, muss einen Marathon für sich entscheiden. Auf diesem Weg über 34 Spieltage, womöglich inklusive Relegation, muss viel zusammenpassen, um in die Bundesliga zurückzukehren. Auf den Spielplan hatte der FC keinen Einfluss, doch das Glück war auf Kölner Seite. Nun müssen alle Beteiligten hart an dem arbeiten, was in ihrer Macht liegt. Dann kann mit einem Sieg am ersten Spieltag der Grundstein für eine erfolgreiche Saison gelegt werden.

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